«Wort des Jahres» wird in Wiesbaden verkündet
Die Begriffe, die Experten in die engere Wahl genommen haben, stehen für Diskussionen und prägen das Jahr 2017. Die Gesellschaft für deutsche Sprache kürt das «Wort des Jahres».Wiesbaden (dpa) - Jamaika, vertrumpen oder Ehe für alle? Es ist ein Jahresrückblick der besonderen Art, den die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) alljährlich vollzieht. Welche Wörter haben die öffentliche Diskussion bestimmt? Woran wird man sich noch im kommenden Jahr erinnern? Einer der möglichen Kandidaten für das «Wort des Jahres», das an diesem Freitag (10 Uhr) in Wiesbaden bekanntgegeben wird: Jamaika. Nicht nur ein sonniger Sehnsuchtsort, sondern auch Sinnbild für Politik in schwierigen Zeiten.Für die Auswahl entscheidend ist der Sprachgesellschaft zufolge nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz, Popularität und sprachliche Qualität. Die Experten-Jury der GfdS wertet mehrere tausend Fundstellen in Medien und externe Vorschläge aus, um daraus die zehn wichtigsten Wörter des Jahres in eine Rangliste zu gießen. Eine Wertung oder Empfehlung ist damit nicht verbunden.2016 war der Begriff «postfaktisch» ausgewählt worden, im Jahr zuvor «Flüchtlinge». Die Berliner «Lichtgrenze» zum Mauerfall-Jubiläum war das «Wort des Jahres» 2014. Den sprachlichen Nerv der Zeit hatten in den Jahren zuvor - nach dem Urteil der Jury - die Abkürzung GroKo für Große Koalition (2013), die Rettungsroutine (2012) und der Stresstest (2011) getroffen. Die Aktion der Gesellschaft läuft seit 1977 alljährlich. Eine andere Jury aus Sprachwissenschaftlern und Journalisten kürt zudem jedes Jahr ein «Unwort».