28 Männer kommen mit Abschiebeflug in Pakistan an
Islamabad (dpa) - Vor einem Abschiebeflug nach Afghanistan haben Bund und Länder auch Menschen nach Pakistan abgeschoben. In der Nacht auf Donnerstag sei in Islamabad ein Charterflug aus Berlin mit 28 Männern an Bord angekommen, hieß es in der Flugverkehrsbehörde und dem Immigrationsbüro der pakistanischen Bundeskriminalpolizei (FIA) am Donnerstagmorgen. Nach Zahlen aus dem Bundesinnenministerium hat Deutschland die Zahl der Abschiebungen nach Pakistan 2017 im Vergleich zu 2016 fast verdoppelt. Bisher seien 149 Pakistaner zurückgeschickt worden, hieß es vergangene Woche. 2016 habe es 81 Abschiebungen gegeben, 2015 insgesamt 22. Pakistanische Behörden haben höhere Zahlen.16 der Männer vom Donnerstagflug seien abgelehnte Asylbewerber aus Deutschland, andere seien in Tschechien und Österreich mit falschen Papieren festgenommen worden, als sie versucht hatten, nach Deutschland zu kommen, hieß es aus pakistanischen Quellen. Alle seien zunächst festgenommen und verhört worden. Einige Verhöre dauerten noch an, sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter. «Wir werden mithilfe dieser Informationen unsere Operationen gegen Menschenschmuggler ausweiten.»Seit 2016 geht Pakistan intensiver gegen illegale Migration vor. Jedes Jahr verlassen Hunderttausende Pakistaner ihr Land, das eines der größten und ärmsten der Welt ist. Die meisten Pakistaner werden eher als Wirtschaftsmigranten denn als schutzbedürftig angesehen. Pakistan gilt als sehr unsicheres Land. Die Zahl der Anschläge von Islamisten ist nach Militäroffensiven aber stark zurückgegangen.In Deutschland lebten den BMI-Angaben zufolge Ende Oktober 73 042 pakistanische Staatsangehörige. Davon seien 8796 ausreisepflichtig.