Berlin/München (dpa) - CDU und CSU haben das Votum des SPD-Parteitags für Gespräche über eine Regierungsbildung begrüßt. «Es werden harte Verhandlungen, aber klar ist: Deutschland braucht eine stabile Regierung», betonte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer am Donnerstagabend. Nach dem Abbruch der Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition von CDU/CSU, FDP und Grünen durch die Liberalen ist eine erneute große Koalition die einzige Option - neben einer Minderheitsregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), bei der sich die Union für jede Entscheidung im Bundestag Mehrheiten suchen müssten. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt teilte mit: «Mit ihrer Entscheidung macht die SPD einen ersten Schritt aus der Schmollecke.» Er erwarte jetzt echte Offenheit für Gespräche. «Es darf nicht sein, dass die SPD vordergründig grünes Licht gibt und hintenherum mit roten Linien blockiert.» CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler betonte: «Ziel der Union ist und bleibt es, eine verlässliche und stabile Regierung für unser Land zu bilden.» Der CDU-Vorstand werde am Sonntag und Montag über das weitere Vorgehen beraten. Geplant sind erste Gespräche der Spitzen von CDU, CSU und SPD in der kommenden Woche. CDU/CSU und SPD hatten bei der Bundestagswahl zusammen rund 14 Prozentpunkte verloren, die AfD war drittstärkste Kraft geworden.