Heidelberg (dpa) - Der Sportrechtler Michael Lehner hält im Fall des Radprofis Chris Froome eine Sperre von bis zu einem Jahr für möglich. Dem viermaligen Gewinner der Tour-de-France war bei der Vuelta in Spanien am 7. September eine zu hohe Dosis des Asthmamittels Salbutamol im Urin nachgewiesen worden. «Um Froome ranken sich ja schon länger Doping-Gerüchte. Die Einschätzung dieses speziellen Falles ist allerdings schwer. Aber der Weltverband wird ihn wohl anklagen müssen», sagte Lehner am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.Bis zu einem Grenzwert - den Froome deutlich überschritten hatte - brauchen die Profis zur Anwendung Salbutamols nach dem WADA-Reglement keine Ausnahmegenehmigung (TUE) des Weltverbands UCI. Froome hat nach eigenen Angaben Asthma. Er begründete die zu hohen Werte damit, dass er sein Asthma-Spray wegen größerer Beschwerden zu dem damaligen Zeitpunkt verstärkt benutzen musste. Warum bei dem Briten der ermittelte Wert mit 2000 Nanogramm pro Milliliter um 1000 Nanogramm über dem erlaubten Limit lag, konnte Froome bis jetzt nicht schlüssig erklären.Sein Team Sky erfuhr von dem positiven Testergebnis am 20. September während der Rad-WM in Norwegen. «Le Monde» und der «Guardian» berichteten am Mittwoch zuerst davon.