Rom (dpa) - Ein weiteres Mitglied der päpstlichen Kinderschutzkommission will sich endgültig zurückziehen. Peter Saunders, selbst Missbrauchsopfer, werde diesen Freitag seinen Rücktritt einreichen, wie das Online-Magazin «The Tablet» am Mittwoch berichtete. «Ich bin enttäuscht, dass die Kommission nicht das erreicht hat, was ich dachte, dass sie erreichen sollte», sagte Saunders dem katholischen Magazin.Der Brite war schon Beginn vergangenen Jahres freigestellt worden, nachdem er sich kritisch gegen den australischen Kardinal George Pell geäußert hatte, gegen den in seiner Heimat wegen Missbrauchsvorwürfen inzwischen ermittelt wird. Mit Saunders endgültigem Rückzug ist in der Kommission, die gegen Verbrechen an Kindern in der katholischen Kirche kämpfen soll, kein Missbrauchsopfer mehr.Im März war die Irin Marie Collins ausgetreten, auch sie Missbrauchsopfer. Als Gründe nannte sie Frust über die langsame Arbeit der Kommission und die Hürden, die dem Gremium im Vatikan in den Weg gelegt würden. Insbesondere hatte sie die Glaubenskongregation kritisiert, der damals der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller vorstand. Müllers Amtszeit hatte Papst Franziskus im Juli überraschend nicht verlängert.Collins twitterte am Mittwoch zu Saunders Abtritt: «Seltsames Timing, weil die Amtszeit aller derzeitigen Mitglieder der Kommission sowieso in vier Tagen am 17. Dezember endet. Viel Glück für die Zukunft, Pete.»