Tallinn (dpa) - In Estland sind erstmals aus Italien umgesiedelte Flüchtlinge aufgenommen worden. Nach Angaben einer Sprecherin des Sozialministeriums in Tallinn handelt sich um vier Frauen aus Eritrea - auch dies ist eine Premiere. Zuvor waren nach einem Bericht der Agentur BNS vom Mittwoch nur Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Jemen in den Baltenstaat im Nordosten Europas umgesiedelt worden. Der Grund: Nach Angaben aus Tallinn habe sich Italien lange dagegen verwehrt, dass estnische Experten vor Ort umzusiedelnde Flüchtlinge befragen. Erst im Sommer konnte eine Einigung erzielt werden.Estland hat im Zuge der EU-weiten Flüchtlingsumsiedlung bislang 175 der zugesagten 550 Migranten aufgenommen - sie wurden aus Griechenland und der Türkei übernommen. Medienberichten zufolge hat rund der Hälfte der umgesiedelten Migranten Estland bereits wieder verlassen. Gegen die Aufnahme von Flüchtlingen gibt es in der Ostseerepublik teils starke Vorbehalte.