Wie ich mich selbstständig machte & so mein Gehalt mehr als verdoppelte
Alter: 31
Wohnort: Bishop’s Stortford, England
Aktuelle Branche und Jobbezeichnung: Public Relations, selbstständige PR-Managerin
Aktuelles Gehalt: bis zu 80.000 Pfund (ca. 95.000 Euro)
Berufserfahrung in Jahren: 9
Einstiegsgehalt und -jahr: 18.000 Pfund (ca. 21.000 Euro), 2012
Größter Gehaltssprung: um 29.000 Pfund (ca. 34.300 Euro), von 51.000 (ca. 60.300 Euro) auf 80.000 Pfund (ca. 95.000 Euro)
Größtes Verhandlungs-Bedauern: Ich wünschte, ich hätte schon früher in meiner Karriere gewusst, was ich wert bin. Heute, als Freelancerin, setze ich meinen Lohn selbst fest und erkenne nachträglich viele der Fehler, die ich damals machte, als ich auf den Rat älterer Leute in meiner Branche hörte. Die hatten aber natürlich ein Interesse daran, mir Dankbarkeit für den geringen Lohn einzureden, den ich für eine schlechte Work-Life-Balance und einen miesen Umgang bekam. Es ist viel leichter, ein Gehalt auszuhandeln, mit dem du selbst zufrieden bist, wenn du neu in eine Firma kommst, als wenn du nachträglich darüber verhandelst. Deswegen solltest du jede Gehaltsverhandlung mit einer höheren Zahl beginnen, als du wirklich bekommen möchtest.
Bester Gehalts-Tipp: Überleg dir, was dir an deinem Job als Gesamtpaket wirklich wichtig ist – geht es dir vorrangig um das Gehalt, oder liegt dir auch viel an Benefits wie einem Sabbatical, Versicherungsboni oder Rentenvorteilen? Wenn du kein Problem damit hast, auch mal ein Risiko einzugehen, solltest du auf jeden Fall drüber nachdenken, dich selbstständig zu machen. Ja, das Risiko dabei ist größer – schließlich bekommst du keinen bezahlten Urlaub oder bezahlte Krankheitstage –, dafür ist aber dein Tagessatz auch entsprechend höher, um das auszugleichen. Außerdem hast du gleichzeitig die Freiheit, für jede:n zu arbeiten, auf den:die du gerade Lust hast. Als Freelancerin bin ich meine eigene Chefin, also befördere ich mich dauernd selbst! Außerdem arbeite ich nur mit Leuten zusammen, deren Werten wirklich meinen eigenen entsprechen.
Nachdem ich jeden Sommer unbezahlte Praktika in Londoner PR-Agenturen gemacht hatte, hatte ich das Glück, direkt nach dem Uniabschluss einen Job zu finden, und fing direkt an. Dabei machte ich mir kaum Gedanken darüber, dass es ein Job in einer B2b-Tech-PR-Firma war – also in einer kleinen Nische der PR-Branche, die mich gar nicht so interessierte.
Beim Hochschrauben meines Tagessatzes habe ich immer darauf geachtet, einen fairen Preis für meine Arbeit zu verlangen; daher habe ich ihn immer meiner wachsenden Erfahrung entsprechend angepasst. Je nachdem, wie beschäftigt ich gerade bin, ist der Tagessatz außerdem flexibel. Als Freelancer:in trägst du allerdings das gesamte Risiko – mir macht das nichts aus, aber es bedeutet eben, dass dein Tagessatz mindestens ein Drittel höher sein sollte als ein normaler Lohn, um fehlenden Arbeitsschutz, Urlaub, Krankengeld, Rente und Co. auszugleichen. Eine gute Faustregel: Sieh dir den durchschnittlichen Lohn einer vergleichbaren Stelle vom selben Erfahrungslevel an und addiere dann ein Drittel hinzu.
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