Gemeinderat Adelsheim: "Wir haben keine Probleme mit den Geflüchteten"
Adelsheim. (joc) Über die aktuelle Situation in der Flüchtlingsarbeit in Adelsheim berichtete Integrationsmanagerin Enja Mächtlen von der Caritas des Kreises am Montag im Adelsheimer Gemeinderat.
"Wir haben keine Probleme mit den Geflüchteten in Adelsheim, und man muss auch keine Angst davor haben, Menschen zu integrieren", betonte der Bürgermeister zu Beginn. Adelsheim habe von Anfang an die Aufgabe angenommen, denn "das, was uns alle betrifft, sollten wir auch gemeinsam angehen".
Der ehrenamtliche "Helferkreis Asyl Adelsheim" und die Stadt hätten sich bemüht, die Neuankömmlinge gut zu unterstützen. In jüngerer Vergangenheit habe die Stadt im Brunnenrain 2 und in der Turmgasse 15 Immobilien zur Unterbringung von geflüchteten Menschen erworben.
Danach stellte die für Adelsheim, Seckach und Mudau zuständige Integrationsmanagerin Enja Mächtlen von der Caritas des Neckar-Odenwald-Kreises ihre Arbeit vor: Seit Juni 2017 sei sie im Einsatz. Vorrangige Aufgaben seien: die Steuerung der Integration mit einer umfassenden Sozialberatung.
Man pflege intensiven Kontakt mit den ehrenamtlichen Helfern in der jeweiligen Gemeinde. Man biete Sprechstunden im Rathaus an und gewährleiste für die Geflüchteten eine sensible Beratung. Vorrangige Ziele seien: eigenen Wohnraum für die Geflüchteten besorgen, sie unabhängig machen von öffentlichen Leistungen und eine Integration ins Gemeinleben vor Ort ermöglichen. Um dies zu erreichen helfe man unter anderem beim Ausfüllen von Anträgen, berate in Fragen von Gesundheit und Finanzen, biete Sprachkurse an und vermittle Wohnraum, Arbeit und Ausbildung.
Insgesamt sind in Adelsheim momentan 45 Flüchtlinge untergebracht. Die meisten (31) kommen aus Syrien, zwölf aus dem Irak und jeweils einer aus Afghanistan und dem Libanon. Es seien 32 Männer und 13 Frauen. Zwölf seien allein hier, der Rest im Familienverbund, was laut Mächtlen die Integrationsarbeit erleichtere.
Zum Stand der Integration in Adelsheim führte sie aus: Fünf Kinder seien im Kindergarten, 14 Geflüchtete besuchen eine Schule, drei seien in Ausbildung, neun stünden in einem Arbeitsverhältnis und zwölf besuchten einen Sprachkurs. Abschließend betonte Enja Mächtlen, dass sie die Geflüchteten als sehr freundliche, zuvorkommende Menschen kennen gelernt habe. "Und sie wissen unsere Hilfe zu schätzen!"
Für den Helferkreis bekräftigte Heide Lochmann, dass die wöchentlich stattfindenden Treffen mit Enja Mächtlen sehr wichtig seien. Im Helferkreis unterstütze man die Geflüchteten bei Arztbesuchen, im Jobcenter oder bei Elternabenden.
Sehr zufrieden sei man über die großen Fortschritte, die viele Geflüchteten bei der deutschen Sprache machen. Die Wohnungssuche für diese Menschen gestalte sich leider oftmals schwierig. Am wichtigsten für eine schnelle und gute Integration wertete Lochmann die Kontakte mit Einheimischen. Insgesamt sah sie gute Erfolge bei der Integrationsarbeit in Adelsheim.
Im weiteren Verlauf der letzten Sitzung vor der Sommerpause die Prüfung der Bauausgaben der Stadt Adelsheim für die Jahre 2012 bis 2016 durch die Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg sowie anstehende Termine auf der Tagesordnung.
Eingangs hatte Bürgermeister Klaus Gramlich eine positive Nachricht für ganz Adelsheim: Man habe die Baugenehmigung für den Ersatzneubau der Eckenberghalle erhalten. Außerdem gab er bekannt, dass die Aktualisierung des Einheitlichen Regionalplans bei den ausgewiesenen Vorrangflächen für Windkraftanlagen für Adelsheim keine Veränderungen gebracht habe. Daher habe man auch keine neuerliche Stellungnahme abgegeben.
Dann informierte Gramlich über einige Termine: Am 9. September ist wieder der "Tag des Denkmals". Adelsheim werde, wie schon in den letzten Jahren, hier eine ganze Reihe von Möglichkeiten bieten, wie Jakobskirche, Heimatmuseum oder ehemalige Synagoge Sennfeld. Die für den 17. September vorgesehene Sitzung des Ausschusses Adelsheim fällt aus. Die nächste öffentliche Sitzung des Adelsheimer Gemeinderats wird am 24. September stattfinden.
Eine Informationsversammlung für die Bürger zum Lärmschutzgutachten entlang der Bahnstrecke ist am 11. Oktober. Und vom 12. bis 14. Oktober kommt eine Delegation der französischen Partnerstadt Berchères-sur-Vesgre nach Adelsheim.
Aus der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung vom Juni gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass der Rat dem Abschluss eines Mietvertrages für Räumlichkeiten in der Festhalle Sennfeld mit dem TV Sennfeld 1897 zugestimmt habe.
"Es sind einige arbeitsbegleitende Dinge, aber insgesamt können wir zufrieden sein" - so kommentierte der Bürgermeister den Prüfungsbericht der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg. Die Anstalt hatte die für Adelsheim investitionsintensiven Jahre 2012 bis 2016 geprüft. Die Dezernatsleiter Rainer Schöll und Stefan Funk stellten die durchweg kleineren Beanstandungen am Montag im Rat vor und hatten Anregungen bereits eingearbeitet. Der Gemeinderat nahm einstimmig Kenntnis.