Nach Hecken-Ärger in Sinsheim: Robinien-Rettung ausgeschlossen
Sinsheim. (tk) In Zeiten aufmerksamer Nachbarn baut das Sinsheimer Rathaus lieber vor: Eine Robinie in der Werderstraße sei nicht mehr zu retten gewesen und werde im Laufe der kommenden Tage gefällt, sagt das Grünflächenamt. Spätestens im kommenden Frühjahr soll aber für Ersatz gesorgt werden.
Das zwar nicht unbedingt mächtige, dafür jedoch exponiert in einer Kurve auf Höhe "Eisen-Schmitt" stehende Gewächs präge das Gesicht der Einfahrt zur Südstadt am westlichen Rand von Sinsheim. Entsprechend stark werde es vom Bürger wahrgenommen.
Nach Streitigkeiten wegen Hecken-Rückschnitten in Hilsbach und Waldangelloch, habe man sich im konkreten Fall für eine frühzeitige Aufklärung der Bevölkerung entschieden, schildert Gärtnermeister Steffen Gschwind, Chef der städtischen Grün- und Landschaftspfleger.
Zuvor sei bei der turnusmäßigen Baumkontrolle "eine stark ausgeprägte Stammfäule" an der Robinie festgestellt worden: "Da ist nichts zu retten", sagt Gschwind, "selbst durch einen Rückschnitt nicht."
Die Erfahrung in den vergangenen Jahren habe gezeigt, so der Gärtnermeister, dass bei solchen Fällen schnell gehandelt werden müsse: Bäume mit weit fortgeschrittener Stammfäule seien "plötzlich umgefallen, obwohl sie grasgrün waren", sagt Gschwind.
Die etwa 20 Jahre alte Robinie stehe in direkter Nähe zur Straße und zum Gehweg; die Heftigkeit von Stürmen habe in den vergangenen Jahren zugenommen. Für Schäden durch umstürzende Bäume könne die Stadt verantwortlich gemacht werden.
Die Fällung außerhalb des gesetzlichen Fällzeitraums sei mit der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises abgestimmt.
