Bad Rappenau: Touristik und Wein sollen Bahnhof Leben einhauchen
Von Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau. Die Nachfolge für das leer stehende Bahnhofsgebäude ist geklärt. Nachdem Bernd Axenbeck nach einem Streit mit der Stadtverwaltung, insbesondere mit Ex-Oberbürgermeister Heribert Blättgen, im Dezember erst seine Postfiliale und im Mai seinen Blumenladen schloss, sollen die Bad Rappenauer Touristikbetriebe (BTB) und Jörg Huster mit seiner Vinothek dem Gebäude neues Leben einhauchen.
Dafür hat der Gemeinderat grünes Licht gegeben. "Wir glauben, dass das durchaus für Frequenz am Bahnhof sorgt", sagt Oberbürgermeister Sebastian Frei auf RNZ-Anfrage. "Die BTB ist dort an richtiger Stelle."
Fix ist allerdings noch nichts. Die erforderlichen Gremienbeschlüsse sind zwar gefasst worden, ein Mietvertrag wurde aber bisher nicht unterzeichnet. "Möglichst zeitnah. Einen konkreten Zeitraum können wir noch nicht nennen", antwortet OB Frei auf die Frage, wann mit einem Einzug des neuen Duos gerechnet werden kann. "Wir wollen vernünftige Vertragsverhandlungen. Dafür nehmen wir uns Zeit."
Der Einzug der BTB in den Bahnhof ist das, was Einwohner, Gäste und RNZ-Leser seit geraumer Zeit fordern. "Wir sind dann näher am Kunden und bieten mehr Service", blickt Dieter Wohlschlegel, Geschäftsführer der BTB, in die Zukunft. "Es gibt kürzere Wege."
Bis spätestens Dezember hofft der Touristikbetrieb sein zusätzliches Quartier im Glasanbau am Bahnhof - der bisherige Infopunkt im Rappsodie bleibt vorhanden - beziehen zu können. Dort sollen ankommende Gäste dann erste Informationen über die Kurstadt bekommen und Souvenirs einkaufen können. Zusätzlich soll am Bahnhof eine Vorverkaufsstelle für Eintrittskarten zu Veranstaltungen eingerichtet werden. Insgesamt zwei Personen sollen am neuen Standort arbeiten.
Doch bis es so weit ist, gibt es laut Wohlschlegel noch viel zu tun. So müssen Trennwände eingezogen, eine Klimaanlage eingebaut und die Beleuchtung geregelt werden. Die BTB benötigt noch passendes Mobiliar und eine kleine Küche. Ebenso müsse eine zweite Toilette eingebaut werden.
"Die Räumlichkeiten und Anschlüsse sind vorhanden", erklärt Wohlschlegel. Das zweite WC soll bei Feierlichkeiten auch der Vinothek zur Verfügung stehen.
Für den BTB-Geschäftsführer kommt die anstehende Partnerschaft gelegen. Das ganze Gebäude allein zu bestücken, sei uninteressant gewesen. "Das wäre viel zu teuer. Und für Büros sind die Räumlichkeiten zu schade."
Indrink-Geschäftsführer Jörg Huster befindet sich regelmäßig bezüglich seines Craft-Beer-Festivals oder des erst kürzlich stattgefundenen Weindorfs in Gesprächen mit der Stadt. "Ich habe das Interesse kund getan die Fläche zu nutzen und zentrumsnah ein Ladengeschäft zu eröffnen", sagt der Unternehmer.
Huster habe täglich mit dem Bahnhof zu tun und sich seine Gedanken gemacht. "Ich habe verschiedene Ideen. Art, Name und Design stehen aber noch nicht fest", erklärt er. Das Geschäft soll die Bereiche Wein, Design, Lifestyle und Geschenke abdecken. "Wir wollen das Ambiente so nutzen, dass wir flexibel reagieren könnten", erklärt der Unternehmer.
Zunächst stehe aber eine Begehung des Gebäudes auf dem Plan. Es gelte zu klären, wie die Räume gegliedert sind und welche baulichen Maßnahmen umgesetzt werden müssen. "Wir sind noch in der Findungsphase. Der erste Schritt ist gemacht." Einziehen will er noch dieses Jahr. "Wir wollen das Weihnachtsgeschäft mitnehmen."
Eines ist sicher. Das Bahnhofsgebäude mit Weinhandel und BTB soll zu einer "Begegnungsstätte in Bad Rappenau" werden. Der Standort sei vielen Bürgern wichtig. "Wir haben etwas Tolles vor", verspricht Jörg Huster.