"Chorazón" Rauenberg: Ein Chor mit Herz bringt viel Spaß auf der Bühne
Rauenberg. (rö) Chorleiter Konrad Knopf lobt das "große Engagement von allen Seiten", die Bereitschaft, sich auf musikalische Experimente einzulassen und den Gesang mit oft aufwendigen Choreografien zu untermalen. "Hier herrscht eine persönliche Harmonie, die dafür sorgt, dass man gerne wiederkommt", sagt Knopf über den "Chor mit Herz" oder "Chorazón", wie sich der einstige Projektchor des Gesangvereins Liederkranz Rauenberg bei seiner Gründung vor zehn Jahren genannt hat. Der runde Geburtstag ist Anlass für eine Jubiläumsmatinee, die am Sonntag, 22. Juli, ab 11 Uhr bei freiem Eintritt in der Winzeraule des Rauenberger Winzermuseums über die Bühne geht. Neben einem musikalischen Querschnitt durch das Repertoire der vergangenen zehn Jahre ist mit kleinen Gaumenfreuden auch fürs leibliche Wohl der Zuhörer gesorgt.
Schon im Jahr 2000 wurde unter dem damaligen Liederkranz-Dirigenten Peter Kimling der erste Projektchor des Vereins gegründet, was sich in den folgenden Jahren zu verschiedenen Anlässen wiederholte. Nach dem Frühlingsball 2008 mit einem erfolgreichen Auftritt waren sich die Sängerinnen und Sänger einig: "Wir wollten den Chor nicht mehr auflösen, sondern das Ding weiterlaufen lassen", erinnert sich Alexandra Hotz aus dem heutigen Vorstandstrio, das durch Gaby Hertenstein und Uwe Lentz komplettiert wird. Der große Unterschied zur "normalen" Chorarbeit: "Gesang mit Choreografien hat es damals nicht gegeben", so Gaby Hertenstein. Man habe das große Glück gehabt, über eine Sängerin zu verfügen, die nicht nur gut tanzen konnte, sondern Fachkompetenz, Können und Autorität vereinte und den neuen Chor dazu brachte, die Choreografien einzustudieren. "Wir hatten viel Spaß dabei", sagt Uwe Lentz. Positiver Nebeneffekt des frischen Winds: "Wir wollten uns auch jünger darstellen und attraktiver für neue Sänger werden."
Das hat funktioniert, mit 47 aktiven Mitgliedern steht "Chorazón" sehr gut da, letztes Jahr wurde durch erfolgreiche Werbung der Männeranteil ordentlich erhöht. Nur im Tenor würde man sich derzeit über drei oder vier Sänger mehr nicht beschweren. Für das Vorstandstrio sind die "super Gemeinschaft" und der "Spaß auf der Bühne" entscheidende Faktoren für die gute Entwicklung. "Beim Valentinskonzert waren wir auf einem echten Höhenflug", blickt Alexandra Hotz auf das jüngste Erfolgserlebnis zurück, das hätten viele Rückmeldungen - ob im persönlichen Gespräch oder über die sozialen Nachrichtenkanäle - bestätigt. Neben den Sängern gebührt das größte Lob dem Dirigenten: Konrad Knopf habe "immer Ideen, damit wir uns abheben", so Gaby Hertenstein. "Er passt wirklich super zu uns", sagt Uwe Lentz. Dafür muss allerdings auch viel Zeit investiert werden, ob auf regelmäßigen Chorfreizeiten oder auch mal auf der Fahrt zum Supermarkt. Der Chorleiter singt nämlich bei neuen Stücken die einzelnen Stimmen ein, über den internen Bereich der Homepage können die Sänger sich diese anhören, um sie zuhause und ganz individuell zu üben.
Die musikalische rote Linie ist der "Herzschmerz": Der Dirigent mag vor allem "Liebeslieder, die traurig sind", erklärt Gaby Hertenstein, "wir brauchen auch mal etwas Fetziges". Man arrangiert sich und so sei das Programm meist "fast ausgeglichen".
Das soll auch bei der Jubiläumsmatinee so sein, die einen Reigen querbeet durch ein Jahrzehnt "Chorazón" verspricht: mit deutschen Liedern, Gospel- oder Popsongs, zwei neue Stücke sollen ihre Premiere feiern. "Hinterher sollen die Leute sagen, das war etwas Besonderes", gibt Alexandra Hotz die Richtung für die Matinee vor. Und ein bisschen singt der Chor auch für sich selbst: "Wir haben so viel Spaß, wenn das Lampenfieber weg ist", meint Uwe Lentz. Für Chorleiter Knopf eine klare Sache: "Ich mag es, wenn jeder Freude daran hat und diese Freude auch zeigt."
Info: Matinee zu "Zehn Jahre Chorazón" am Sonntag, 22. Juli, 11 Uhr, in der Winzeraule des Winzermuseums Rauenberg.