Geschlossenheit, Defensivstärke und die Fans als zwölfter Mann: Uwe Koschinat hat verraten, wie Rot-Weiss Essen dem BVB am Montag ein heißes Pokalduell liefern will. Ausverkauftes Stadion, Live-Übertragung im TV, etliche Medienvertreter vor Ort – das DFB- Pokalspiel der ersten Runde gegen Borussia Dortmund am Montagabend (18. August, Anstoß 20.45 Uhr) wird für Rot-Weiss Essen zur ganz großen Bühne. Und auch, wenn Uwe Koschinat eine offene Kampfansage an den Bundesligisten scheut, gibt der Trainer im Vorfeld ein Versprechen: "Wir wollen RWE bestmöglich repräsentieren und alles tun, um unseren Beitrag zu einem maximal spannenden und großen Spiel zu liefern. Wir werden alles raushauen, was wir im Tank haben!" Wie groß der Respekt vor der Borussia ist, zeigen auch die Lobeshymnen von Essens Coach. Mit Blick auf den schwarz-gelben Gegner spricht Koschinat von einer absoluten europäischen Top-Mannschaft, einem der ganz großen Repräsentanten des deutschen Fußballs, einem Team gespickt mit Spielern mit großer internationaler Erfahrung und einem Kandidaten für die Deutsche Meisterschaft. Seit der Amtsübernahme von Niko Kovač seien die Dortmunder hochseriös unterwegs mit einer Qualität, "die nicht viel zulässt", so seine Einschätzung. Auch die Hoffnung, dass die durch die Klub-WM ungewöhnlich kurze Vorbereitung der Borussia den Essenern in die Karten spielen könnte, glaubt er nicht. Zu gefestigt wirke der BVB , zumal bislang bis auf Jobe Bellingham auch keine Neuzugänge integriert werden mussten. Koschinat: "Die ersten Aktionen geben klar die Richtung vor" Aber auch ohne Augenhöhe rechnet sich RWE in diesem Pokal-Fight Chancen aus. "Wir werden Borussia Dortmund nicht dominieren. Aber wir haben eine gute Orientierung, was eine unterlegene Mannschaft trotzdem auf dem Feld erreichen kann", formuliert es der Coach. In Havelse musste RWE das gerade erst am eigenen Leib erfahren, als man in allen Statistiken besser war und über reichlich Ballbesitz verfügte, aber trotzdem am Ende nur mit einem Punkt dastand. Für Rot-Weiss Essen komme es gegen den BVB darauf an, möglichst gleich in den ersten Spielminuten ein Statement zu setzen. "Die ersten Aktionen geben klar die Richtung vor", ist Koschinat überzeugt. Geradlinig und schnell sollen seine Spieler nach vorn agieren, wie sie es auch schon gegen 1860 München erfolgreich praktiziert haben. So können wir Nervosität und Anspannung in Energie und Überzeugung umwandeln", hofft der 53-Jährige. Was die mentale und körperliche Verfassung der eigenen Mannschaft angeht, sieht Uwe Koschinat seine Elf gut gerüstet für das große Duell: "Wir sind sehr gefestigt, haben eine sehr starke Verteidigungsmoral und eine sehr große Geschlossenheit." Helfen sollen zudem die Fans, um eine Überraschung in der ersten Runde des DFB-Pokals möglich zu machen. "Wir wissen, wie sehr die Hafenstraße in speziellen Momenten der zwölfte Mann sein kann. Wir brauchen die Menschen im Stadion", appelliert der Trainer. Personallage entspannt sich allmählich Gut für RWE – die Personallage entspannt sich immer mehr. Man könnte fast meinen, dass niemand das große Spiel verpassen möchte. Michael Kostka und Jannik Hofmann sind zurück und bieten wieder eine adäquate Alternative für die rechte Seite. Jaka Cuber Potocnik macht Fortschritte, Dominik Martinovic hat seinen grippalen Infekt überwunden und auch der frisch erkrankte Ekin Celebi will bis Montag wieder fit sein. Stand jetzt könnte sogar Jakob Golz gegen den BVB ins Tor zurückkehren und den bislang so starken Ersatzkeeper Felix Wienand wieder auf die Bank verdrängen. Sollte das Knie von Golz nach den Trainingseinheiten am Wochenende nicht erneut eine Reaktion zeigen, hat sich Uwe Koschinat bereits klar festgelegt: "Wenn Jakob problemfrei bei 100 Prozent ist, dann ist er unsere Nummer eins."