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Wie Investor Peter Thiel die US-Politik beeinflusst

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Der Techunternehmer Peter Thiel hat mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus an Einfluss gewonnen. Doch Thiel denkt schon an die Zeit danach. Die Rede dauerte keine sechs Minuten. Der Redner ging mit schnellen Schritten zum Pult und stellte sich dem Publikum mit seinem Namen vor: Peter Thiel. Dann sprach er hastig Sätze wie "Anstatt zum Mars zu reisen, sind wir in den Nahen Osten einmarschiert." Oder klagte darüber, dass die USA nicht mehr der wichtigste Hightechstandort seien, so wie früher. Ein Mann aber könne die USA zurück auf die Erfolgsspur führen: Donald Trump . Der Techunternehmer und -investor Thiel sprach damals, im Jahr 2016, in der Stadt Cleveland. Es war der Nominierungsparteitag der Republikaner zur Präsidentschaftswahl, Trump wurde zum ersten Mal offiziell Kandidat der Partei. Dass er sich im Vorwahlkampf seiner Partei durchsetzen konnte, galt schon als Sensation. Dass Trump später Hillary Clinton schlagen würde, hielt damals ein Großteil der politischen Beobachter für absolut ausgeschlossen. Tagesanbruch: Palantir – ein leichtsinniger Fehler Ex-Kanzler: Sebastian Kurz heuert bei Peter Thiel an Andere wichtige Techunternehmer stellten sich zu jener Zeit nicht hinter Trump. Meta-Chef Mark Zuckerberg unterstützte 2016 keinen Kandidaten öffentlich. Elon Musk hatte für Clinton gespendet und zuvor Barack Obama unterstützt. Amazon-Gründer Jeff Bezos spottete öffentlich, er könne Trump auch auf den Mond schießen. Ganz anders war es 2024, als Trump erneut antrat – und gewann: Musk entschied sich während des Wahlkampfs, Trump finanziell und mit Auftritten zu unterstützen. Zuckerberg berief den Trump-Vertrauten Dana White in den Vorstand von Meta. Bezos soll im Vorfeld der Wahl entschieden haben, dass seine Zeitung "Washington Post" keine Wahlempfehlung abgibt, wie es in US-Zeitungen üblich ist. Denn die Redaktion wollte sich offenbar für Trumps Kontrahentin Kamala Harris aussprechen. Im Hintergrund Anfang 2025 reisten Zuckerberg, Bezos, Musk und viele andere Techmogule in die Hauptstadt Washington . Sie alle waren zu Gast, als Donald Trump am 20. Januar erneut zum Präsidenten der USA vereidigt wurde. Peter Thiel dagegen war in Washington, nahm aber nicht an der Zeremonie teil. Er blieb schon immer gern im Hintergrund. Seines Einflusses auf Trump konnte er sich ohnehin sicher sein. Denn viele seiner engsten Weggefährten agieren längst aus dem Herzen der Macht. Viele in Washington halten den 57-Jährigen für einen der wichtigsten politischen Strippenzieher der USA – für einen der gefährlichsten zudem. In Frankfurt geboren Peter Thiel wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren. Deutsch spricht er heute noch, seine Eltern wanderten aber mit ihm in die USA aus, als er ein Jahr alt war. In seiner Jugend lebte er eine Zeit lang in Südafrika , wo sein Vater arbeitete. Später kehrte die Familie in die USA zurück. Thiel soll aktuell die deutsche, amerikanische und neuseeländische Staatsbürgerschaft besitzen und größtenteils mit seiner Familie in Florida leben. Er ist mit einem Investmentbanker verheiratet und hat zwei Töchter, die von einer Leihmutter geboren wurden. "So gar nicht im Takt der Zeit" Bis Anfang der Neunzigerjahre studierte Thiel in Stanford: Die Eliteuniversität liegt im Herzen des Silicon Valley und gilt als Kaderschmiede für die dortige Techszene. Thiel ist ein hochtalentierter Schachspieler und liest gern Fantasyliteratur. In Stanford begann er sich für die Arbeit des Philosophen Carl Schmitt zu interessieren: Der prägende Staatsrechtler des Nationalsozialismus Schmitt lehnte etwa die parlamentarische Demokratie ab und bekleidete hohe Ämter in der NS-Zeit. Auf dem Campus faszinierte Thiel zudem die Arbeit eines Dozenten für französische Literatur: René Girard. Der Dozent war überzeugt, dass Menschen im Grunde dadurch motiviert seien, einander nachzuahmen und das zu tun, was andere wollen. Laut Girard führt dieses "mimetische Begehren" zu Neid und dadurch zu Gewalt, die die Gesellschaft an Sündenböcken auslässt. Der größte Sündenbock von ihnen: Jesus Christus. Den konservativen Christen Thiel sprach das als Gegenpol zur linken Studentenszene an: "Er befand sich so gar nicht im Takt der Zeit, was einen eher rebellischen Studenten naturgemäß ansprach", sagte Thiel später über den Professor. Girard und Schmitt eint zudem, dass sie Religion als eine Ordnungskraft sehen. "Fähigkeit, Wunder zu vollbringen" Thiel wird später all das in seinem eigenen Weltbild vermischen: "Was uns Menschen von anderen Tieren unterscheidet, ist unsere Fähigkeit, Wunder zu vollbringen. Diese Wunder nennen wir Technologie", schrieb er etwa 2014 in seinem Buch "Zero to One". In einem Essay bekannte er 2009, dass sein Verständnis von Freiheit nicht mehr mit der Demokratie vereinbar sei. Schon in seiner Studienzeit lehnte Thiel Denkverbote ab und fiel auf als Provokateur. Sein ehemaliger Ethikprofessor Jean-Pierre Dupuy erzählte der französischen Zeitung "Le Monde", dass Thiel "gegen das Frauenwahlrecht, gegen Gleichberechtigung und Inklusion war". Der Student Thiel blieb in Depuys Erinnerung zwar immer freundlich und an Debatten interessiert, aber sei im Kern ein Radikaler gewesen: "Er war bereits ein Befürworter des Chaos gewesen – um das System, die Demokratie, zu zerstören." Millionen durch Paypal Nach seinem Studium wurde Thiel zunächst Jurist in New York . Später hielt er Reden, in denen er die Rechtswissenschaft genauso wie Behörden als sinnlos verspottete. Denn weder Beamte noch Juristen tragen aus Sicht Thiels etwas zum Fortschritt bei. 1996 kehrte er nach Kalifornien zurück. Dort gründete er 1998 mit einigen ehemaligen Studienkollegen das Softwareunternehmen Confinity. Thiel lernte damals Elon Musk kennen, der zu der Zeit ein ähnliches Unternehmen aufbaute. Nach einer Fusion entstand aus beiden Unternehmen der Zahlungsdienstleister Paypal. Es wurde ein Welterfolg, den wenig später Ebay kaufte. Thiel, Musk und ihre Mitstreiter wurden zu Multimillionären. Aus jener Zeit stammt der Spitzname der Gruppe: "Paypal-Mafia". Bis heute prägen sie die kalifornische Techszene. Auf ihr Konto gehen Unternehmen wie Tesla , Starlink , SpaceX , YouTube oder LinkedIn. Thiel investierte bisher nach eigenen Angaben in Hunderte Start-ups. So war er der erste externe Geldgeber für Facebook und gründete das KI-getriebene Unternehmen Palantir, das heute Sicherheitsbehörden auf der ganzen Welt benutzen und in dessen Verwaltungsrat er noch immer sitzt. Das Magazin "Forbes" beziffert sein Vermögen aktuell auf fast 24 Milliarden Dollar. Hoffnungen in Trump Durch seine Investments wurde er zu einem der größten Namen und Vordenker im Silicon Valley. Ausgetretene Wege versucht er dabei bis heute stets zu vermeiden. Das Ziel ist es, Monopole zu schaffen, die so gut sind, dass sie außer Konkurrenz laufen. "Wettbewerb ist für Verlierer", schrieb er in seinem Buch "Zero to One". Denn nur Monopole würden den technischen Fortschritt fördern. Umgekehrt fordert Thiel öffentlich, alles zu beseitigen, was seine Geschäftsideen behindern könnte: Dazu gehören nicht nur Steuern , staatliche Regulierungen oder Umweltschutz, sondern auch die Demokratie an sich. Deshalb sucht er nach neuen Räumen, die maximale Freiheit ermöglichen: Dazu gehören die digitale Welt, der Weltraum oder künstlich geschaffene Inseln. Thiel erhofft sich durch die Inseln etwa die Möglichkeit, neue Staaten zu schaffen, die wie Unternehmen geführt werden können – und auch niedrige Steuersätze ermöglichen. In seiner Hoffnung auf radikale Änderungen fand Thiel 2016 in Trump hierfür den geeigneten politischen Mitstreiter. Nach dessen Wahlsieg wurde der Unternehmer Mitglied im Übergangsteam des neuen Präsidenten, das den Wechsel im Weißen Haus vorbereitete. Thiel setzte sich für den Abbau von Regulierung und Bürokratie ein und legte eine Liste mit Namen vor, die seine Ideen umsetzen sollten. Aus der Liste schafften es die wenigsten tatsächlich nach Washington. Denn Thiels Vorschläge gingen dem Trump-Lager damals noch oft zu weit. Das sollte 2024 anders sein. Trump beauftragte diesmal einen anderen Techunternehmer und guten Bekannten von Thiel damit, die Bürokratie abzubauen: Elon Musk. Doch auch Thiels Freiheitsbegriff hat Grenzen. Nämlich dann, wenn seine eigene Agenda berührt wird: 2016 unterstützte er zunächst heimlich mit 10 Millionen Dollar eine Klage des Wrestlers Hulk Hogan gegen das Onlineportal Gawker. Das Medium hatte zuvor ein Sexvideo von Hogan veröffentlicht. Gawker unterlag vor Gericht und ging pleite. Thiel finanzierte den Prozess, obwohl seine Person in den Fall überhaupt nicht involviert war. Allerdings hatte das Portal Jahre zuvor über seine Homosexualität berichtet. Thiel sagte der "New York Times", Gawker habe mit seiner Berichterstattung "das Leben von Menschen grundlos ruiniert". Der Journalist Owen Thomas, der den Artikel damals geschrieben hatte, sieht das dagegen anders: Thiels Homosexualität sei damals ein offenes Geheimnis gewesen. Daher vermutet er, dass sich Thiel möglicherweise mehr über die kritische Berichterstattung des Portals über seine Firmen und die seiner Freunde geärgert habe, sagte Thomas jüngst in dem Podcast "Die Peter Thiel Story". Vance als Investment? Nachdem Trump 2017 ins Weiße Haus einzog, war zwar von Thiels politischen Vorhaben weniger in der Öffentlichkeit zu hören, doch zurück zog er sich nicht: Er förderte weiter verschiedene Konservative, wie den heutigen Vizepräsidenten JD Vance. Auf ihn wurde Thiel erstmals 2011 aufmerksam. Damals studierte Vance mit einem Stipendium an der Eliteuni Yale. Vance, der aus einer zerrütteten Arbeiterfamilie stammt, war in einer vom Verfall der Industrie geprägten Kleinstadt in Ohio aufgewachsen und hatte sich mit viel Fleiß hochgearbeitet. Er war fasziniert von dem Techunternehmer, der nichts von Vance' Jurastudium hielt, dafür vom Fortschritt schwärmte und zugleich wie Vance selbst Christ ist. Vom Jurastudenten zum Vizepräsidenten Vance begann für Thiel zu arbeiten. Später unterstützte der Unternehmer finanziell seine politische Laufbahn und organisierte 2021 Vance' erstes Treffen mit Donald Trump. Vance wurde 2022 zuerst Senator in seiner Heimat Ohio und 2025 Vizepräsident der USA. Nicht wenige politische Beobachter gehen davon aus, dass Vance ohne Thiels Hilfe keine politische Karriere eingeschlagen hätte – und Vance womöglich Thiels politisches Projekt der Zukunft ist. Im "Thielverse", jenem Universum rund um Peter Thiel, das aus Aktivisten, Politikern und anderen Personen besteht, die ihm nahestehen, wird Vance nicht nur als jemand gesehen, der Donald Trump als Präsident folgen könnte. Curtis Yarvin, ein rechtsextremer Vordenker aus Thiels Umfeld, spricht schon lange davon, dass die USA nicht demokratisch, sondern autoritär von einem Monarchen geleitet werden sollten. Der "New York Times" sagte Yarvin, ein solcher Monarch müsste zu allen Amerikanern sprechen können. Diese Figur sieht er offenbar in Vance: Denn dieser habe sowohl das elitäre Amerika als auch das der Arbeiter am eigenen Leib erlebt.

















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