Gaza-Hilfe: Flotte mit Thunberg in Tunesien offenbar erneut angegriffen
Es ist der zweite mutmaßliche Angriff binnen 24 Stunden: Erneut soll eine Drohne ein Schiff der Flotte angegriffen haben, mit der Greta Thunberg nach Gaza aufgebrochen ist. Bei einem erneuten vermuteten Drohnenangriff auf ein Schiff der internationalen Hilfsinitiative Global Sumud Flotilla (GSF) ist in der Nacht zu Mittwoch in einem Hafen bei Tunis ein Feuer ausgebrochen. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete über den Vorfall. Die GSF teilte mit, dass sich zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Menschen an Bord verletzt hätten. Es ist bereits der zweite Vorfall innerhalb von zwei Tagen. Ein von der GSF auf Instagram veröffentlichtes Video soll den Angriff zeigen. Darin ist ein leuchtendes Objekt zu sehen, das auf ein Schiff trifft. Anschließend bricht Feuer auf dem Deck aus. Unabhängig verifizieren lässt sich das Video bisher nicht. Offenbar verkohlte Granate gefunden Auf einem ebenfalls von der Organisation auf Instagram veröffentlichten Foto ist darüber hinaus das Objekt zu sehen, das die GSF für den Brand verantwortlich macht. Zwar ist es stark verkohlt, der Militär- und Verteidigungsblogger "War Noir" vermutet allerdings, es handele sich dabei um eine Rauchgranate, die mit brennbarem Material ummantelt sei. Das verkohlte Objekt ähnele jedoch einem von der israelischen Armee genutzten Modell. Drohnenangriff vermutet: Explosion auf Gaza-Boot von Greta Thunberg Hamas-Führer im Ziel: Israel attackiert katarische Hauptstadt Laut GSF ereignete sich der Angriff im Hafen von Sidi Bou Said, nordöstlich der Hauptstadt Tunis. Bereits am Dienstag hatte die Organisation berichtet, ein anderes ihrer Schiffe sei dort von einer Drohne getroffen worden. Tunesische Behörden widersprechen GSF Die tunesischen Behörden wiesen diese Angaben zurück: Der Brand sei möglicherweise durch eine Zigarette verursacht worden. Von der GSF veröffentlichte Videoaufnahmen des Vorfalls am Dienstag lassen Zweifel an der Version der tunesischen Küstenwache aufkommen, denn auch dort ist ein leuchtendes Objekt zu sehen, das auf dem Deck des Schiffs aufprallt. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters zum erneuten Vorfall in der Nacht zu Mittwoch antwortete die tunesische Küstenwache bislang nicht. Ein Sprecher der GSF machte die israelische Regierung für den Vorfall verantwortlich. "Israel verletzt weiter internationales Recht und versucht uns einzuschüchtern. Wir werden dennoch in Richtung Gaza aufbrechen", sagte Saif Abukeshek zu Reuters. Das israelische Militär reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur. Solidarität im tunesischen Hafen Nach dem Vorfall versammelten sich dem Reuters-Bericht und lokalen Medien zufolge mehrere hundert Menschen im Hafenbereich, schwenkten palästinensische Flaggen und riefen Slogans gegen Israel und die USA . Das betroffene Schiff, die "Alma" unter britischer Flagge, erlitt nach Angaben der Organisation Brandschäden auf dem Oberdeck. Die Organisatoren der Gaza-Hilfsflotte wollen Mitte September den Gazastreifen erreichen, um dort humanitäre Hilfsgüter abzuliefern. Zu den prominentesten Mitgliedern der Flotte zählt die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg .