Bundesliga: Leverkusen schlägt Frankfurt in doppelter Unterzahl
Leverkusen startete souverän ins Duell und führte lange mit zwei Toren. Dann lief plötzlich alles gegen die "Werkself" – und Frankfurt machte es nochmal spannend. Das Bundesliga-Comeback von Trainer Kasper Hjulmand ist geglückt. Bayer Leverkusen hat Eintracht Frankfurt am Freitagabend mit 3:1 (2:0) besiegt. Die "Werkself" agierte dabei ab der 59. Minute in Unterzahl, da Kapitän Robert Andrich mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen wurde. Kurz vor Schluss sah auch Ezequiel Fernández seine zweite Verwarnung (90. Minute +2), Leverkusen beendete die Partie zu neunt. Ein Freistoß von Álex Grimaldo und der Rücken von Frankfurt-Keeper Michael Zetterer brachten Bayer in Führung (10.). Patrik Schick erhöhte noch vor der Halbzeit vom Punkt (45. +4). Frankfurts Can Uzun traf zum zwischenzeitlichen 1:2 aus SGE-Sicht (52.). Grimaldo machte den Deckel drauf (90. +8). Für Bayer 04 war es am dritten Bundesliga-Spieltag der erste Sieg. Der Vizemeister hatte sich nach nur zwei Monaten Amtszeit von Coach Erik ten Hag getrennt. Unter dessen Nachfolger Hjulmand wirkte das in einem XXL-Umbruch stark veränderte Team sofort stabiler, zielstrebiger und zeigte enorme Widerstandskraft. So lief das Spiel Keine 55 Stunden nach Hjulmands erstem Training mit seiner neuen Mannschaft begann die Leverkusen abwartend. Vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann kam Frankfurt eigentlich besser ins Spiel. Eine gute Einzelaktion von Leverkusens Nathan Tella, ein Foul und ein Freistoß brachten dann jedoch die frühe Bayer-Führung. Grimaldo hob den Ball über die Mauer, traf den Pfosten und vom Körper von Eintracht-Keeper Zetterer sprang das Spielgerät ins Tor. Auch nach dem Rückstand hatten die Hessen, die kurzfristig auf den erkrankten Hugo Larsson verzichten und Rasmus Kristensen früh angeschlagen auswechseln mussten, häufiger den Ball als die Gastgeber. Schnell umschaltende Leverkusener erspielten sich jedoch die besseren Chancen. Der auffällige Tella, Jarell Quansah und Schick verpassten es trotz guter Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen. Auf der Gegenseite kam die Eintracht zwar immer wieder in die Nähe des Strafraums, aber nur selten gefährlich hinein. Der zuletzt so auffällige Ritsu Doan und Mittelstürmer Jonathan Burkardt bekamen ihre offensive Klasse kaum auf den Platz. Ganz anders Tella. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte ließ der beste Leverkusener Robin Koch im Strafraum erst aussteigen und wurde dann vom Frankfurter Nationalspieler gefoult. Schick blieb vom Elfmeterpunkt eiskalt. Entschieden war die Partie damit aber noch lange nicht. Nach einer Ecke konnten sich die Leverkusener nicht befreien und Uzun traf zum Anschluss. Als dann auch noch Andrich mit Gelb-Rot vom Feld musste, war klar, dass sich der Meister von 2024 auf eine extrem stressige halbe Stunde einstellen musste. Frankfurt machte nun zwar Druck, wirklich viele Großchancen erspielte sich die Mannschaft von Coach Dino Toppmöller aber nicht. Nnamdi Collins scheiterte mit einem Distanzschuss an der Latte (61.). Ansonsten verteidigte Bayer gut den knappen Vorsprung in einer giftigen Schlussphase. Und durfte selbst mit zwei Spielern weniger auf dem Platz noch mal jubeln dank erneutem Grimaldo-Freistoß-Teffer.