Dossenheim: Schwierige Suche im Wald nach einer gestürzten Frau
Von Anja Hammer
Dossenheim. Es war wieder der gleiche Waldpfad im Dossenheimer Mühltal: Wo Anfang an September ein Mountainbiker gestürzt ist, ist am Sonntagnachmittag eine Spaziergängerin gestürzt. Auch die Schriesheimerin brach sich - wie schon der Fahrradfahrer - das Sprunggelenk. Anders als vor sechs Wochen jedoch, war die Rettung der 60-Jährigen aus dem Wald, nahe der verlängerten Talstraße im Osten Dossenheims, ziemlich aufwendig.
Das erste und größte Problem: "Die Örtlichkeit war nicht klar", erklärt der Kommandant der Dossenheimer Feuerwehr, Stefan Wieder, im Gespräch mit der RNZ. Unglücklicherweise war die Frau, die in Begleitung einer weiteren Spaziergängerin und eines Kindes war, telefonisch nicht zu erreichen. "Der Handyempfang im Wald ist schlecht", so Wieder.
Die einzige Info, die durch den Notruf um 16.45 Uhr vorlag: Die Verletzte befindet sich irgendwo im Bereich des Burgensteigs und des Weißen Steins. Wieder: "Das hat natürlich nicht zusammengepasst." Also fuhren 26 Helfer von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz den Wald vom Parkplatz "Drei Eichen" aus systematisch ab und suchten nach der Verletzten. "Den Durchbruch brachte, dass wir sie endlich telefonisch erreicht haben", berichtet der Feuerwehrkommandant. Die Begleiterin erklärte den Einsatzkräften, dass sie in der Verlängerung der Talstraße einen Weg in den Wald hinein genommen hätten. An einem Steilhang, einem Mountainbike-Trail, war sie dann gestürzt.
Die steile Unfallstelle zwischen Zimmerholz- und Bärensteinweg führte zu einer weiteren Komplikation. Zwar stand schon ein Rettungswagen im Wald, doch abgesehen davon, dass er sich festgefahren hatte, schien es den Helfern leichter, die Verletzte zu einer anderen Stelle zu bringen. Somit musste ein zweiter Rettungswagen kommen. Zwischenzeitlich war es zudem dunkel geworden, sodass die Feuerwehr die Einsatzstelle ausleuchten musste. "Bis die Frau dann gegen 19 Uhr im Krankenwagen lag, hat es relativ lange gedauert", sagt Stefan Wieder. "Das ist aber diesen ganzen Umständen geschuldet."
Daher empfiehlt der Kommandant Wanderern und Spaziergängern zum einen die offiziellen Wege nicht zu verlassen. "Was auch hilft bei einem Unfall: Beim Notruf auf markante Stellen hinweisen und sich die Umgebung einprägen."