Schönbrunn/Eberbach: Generationenübergreifend lachen beim Filmfestival
Von Felix Hüll
Schönbrunn/Eberbach. Gleich zweimal mit dabei ist der Raum Eberbach beim inzwischen neunten Europäischen Filmfestival der Generationen. Diese bundesweit verfügbare Veranstaltungsreihe möchte durch eine spezielle Filmauswahl den Dialog zwischen den verschiedenen Altersgruppen befördern. Zu den Filmvorführungen gibt es begleitende Diskussionen wie etwa das Podium in Eberbach. In Schönbrunn hat sich offenbart, dass es über den Filmabend hinaus keinen Bedarf an weiterer organisierter Seniorenarbeit besteht.
Der Reihe nach: Was als kleines Filmfestival in Mannheim und Heidelberg begann, ist stark gewachsen. Dieses Jahr finden zwischen 18. und 28. Oktober in der ganzen Metropolregion Rhein-Neckar 130 Filmvorführungen in über 50 Städten und Gemeinden statt.
Eberbach ist gleich am offiziellen Eröffnungstag, kommenden Donnerstag 18. Oktober, mit von der Partie, Schönbrunn folgt eine Woche später, am 25. Oktober. Zusammen mit Buchen und Mudau sind Eberbach und Schönbrunn die östlichsten Veranstaltungsorte dieses Festivals.
"Man lernt nie aus" heißt der Film, der am kommenden Donnerstag, 18. Oktober, ab 19 Uhr in der Eberbacher Stadthalle zu sehen sein wird. In der US-Komödie von 2015 spielt Robert De Niro den 70-jährigen Witwer Ben Whittaker, der als Senior-Praktikant einer jungen Firmenchefin (Jules Ostin, gespielt von Anne Hathaway) unter die Arme greift.
Die Stadt Eberbach beteiligt sich mit diesem Filmbeitrag am Festival und bietet im Anschluss an den Film eine Diskussionsrunde, die Volkshochschulleiterin Barbara Coors moderieren wird. Als Gesprächspartner sind die Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsvorsorge Marion Ader, der Diakon der evangelischen Kirchengemeinde Eberbach Hans-Jürgen Habel und Stadtrat Peter Huck vorgesehen.
In Schönbrunn wird der Filmfestivalabend am Donnerstag in einer Woche, 25. Oktober, ebenfalls ab 19 Uhr stattfinden. Veranstaltungsort ist der Bürgersaal des Rathauses in Schönbrunn. Mit "Monsieur Pierre geht online" läuft in Schönbrunn der französische Film von 2017, der auch bei der offiziellen Eröffnung des diesjährigen Filmfestivals in Neustadt an der Weinstraße gezeigt wird. Die Tochter des einsamen Witwers Pierre (Pierre Richard) schenkt ihrem Vater einen Computer mit Internetanschluss.
Der Freund von Pierres Enkelin, Alex (Yannis Les-pert), soll ihn in die digitale Welt einführen. Anfangs widerwillig entdeckt Pierre die Möglichkeiten des Internet-Datings für sich und kommt in Kontakt mit der jungen Fanny alias "Flora" (Fanny Valette) in Brüssel. Für ein Treffen überredet der Senior Pierre den jungen Alex, an seiner Stelle hinzugehen. Das Ganze entwickelt sich zu einem spritzigen amourösen Verwechslungsspiel im Stil eines modernen Cyrano de Bergerac.
"Bei uns in Schönbrunn wird das Festivalangebot ganz gut angenommen. Wir machen das nun das dritte Mal", erklärt Gemeinderätin Karin Koch, deren Rolle als Festival-Ansprechpartnerin in Schönbrunm "sich einfach so ergeben hat". Dieses Jahr allerdings gefällt ihr das Filmangebot weniger: "Zu wenig Neues dabei." Karin Koch wird am Vorführabend einführende Worte sprechen und vielleicht ergeben sich wieder Gesprächsrunden im Anschluss an den Film.
Mit der ersten Teilnahme der Gemeinde am Festival sollte noch der Bedarf an Seniorenbetreuungsangeboten in Schönbrunn abgefragt werden. "Und der besteht offensichtlich nicht", resümiert Koch. Es gebe genügend Gelegenheiten zu Treffen und Austausch etwa durch die Landfrauen, den Kirchenchor oder die Dienstagswanderer und weitere Möglichkeiten im Vereinsleben von Schönbrunn und seinen Ortsteilen.
Auch die Nachbarschaftshilfe sei im Kleinen Odenwald noch weitgehend intakt. Es sei lediglich der Wunsch geäußert worden, so ein kulturelles Ereignis direkt im Ort doch öfter anzubieten. Die Leute profitieren von den kurzen Wegen, können teils sogar zu Fuß hingehe, ohne nach Eberbach oder in andere Orte fahren zu müssen. Koch: "Die letzten beiden Male waren es im Schnitt so 50, 60 Besucher." Bei der Mischung der Altersgruppen sei aber noch Luft nach unten: die Besucher seien eher so "40 Jahre aufwärts".