Ladenburg: "Mit Hund macht Sport noch mehr Spaß"
Von Axel Sturm
Ladenburg. Zu einer regelrechten Hunde-Metropole mutierte die Stadt am vergangenen Wochenende im und um das Römerstadion. Der Grund für den tierischen Andrang: Der örtliche Hundesportverein richtete dort zum wiederholten Male eine Deutsche Meisterschaft aus. Die Hundefreunde Ladenburg haben bereits mehrere Großveranstaltungen ausgerichtet, etwa die Süddeutsche Hundesport-Meisterschaft sowie mehrere Deutsche Meisterschaften.
Ein Turnier des Verbands des Deutschen Hundewesens (VDH) fehlte jedoch noch in der Vereinschronik. Es war der Wunsch des langjährigen Vereinsvorsitzenden Peter Schuster, die Deutschen Meisterschaften der Sparte "Leichtathletik mit Hund" im Römerstadion zu organisieren. Ein Wunsch, der den anderen Mitgliedern Verpflichtung war, schließlich führte Schuster den Verein viele Jahre durch Höhen und Tiefen. Die Meisterschaft am vergangenen Wochenende konnte er nicht mehr miterleben. Er verstarb im August nach langer Krankheit. Die Wettkämpfe fanden sowohl im als auch außerhalb des Römerstadions statt. So führte etwa der Geländelauf über 2000 und 5000 Meter über Feldwege der Ladenburger Gemarkung.
Wer meint, Turnierhundesport könne ohne großen Aufwand betrieben werden, der irrt sich gewaltig. Um sich etwa Deutscher Meister im 5000-Meter-Geländelauf nennen zu dürfen, müssen Mensch und Hund die Strecke in weniger als 15 Minuten zurücklegen. "Nur Topathleten haben eine Chance, auf dem Siegertreppchen zu stehen", sagte VDH-Obmann Christoph Holzschneider aus Gummersbach. Er lobte nicht nur die sportlichen Leistungen in den Einzel- und Teamwettbewerben. Auch die Organisation der Hundefreunde Ladenburg sei einer Deutschen Meisterschaft würdig. "Unsere Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt", meinte Holzschneider.
Für viele Menschen sei Sport die schönste Nebensache der Welt. Wenn aber noch ein Hund dabei sei, "dann ist der Spaßfaktor noch einmal höher", so der VDH-Obmann. Zwar gab es in Ladenburg auch einige kritische Stimmen von Stadträten wegen der Belegung des Römerstadions, zu dem Hunde normalerweise keinen Zutritt haben. Sie konnten sich allerdings nicht durchsetzen. Der Veranstalter hatte im Vorfeld garantiert, dass das Römerstadion wieder sauber verlassen werde. Tatsächlich hatte der neue Vorsitzende der Hundefreunde Ladenburg, Dieter Neu, nicht zu viel versprochen: Rund um das Römerstadion wurden zahlreiche "Gassi-Eimer" aufgestellt, sodass die Wege sauberer waren als an manch gewöhnlichem Wochenende. Rund 600 Gäste mit 300 Hunden waren zur Deutschen Meisterschaft angereist. Zwischenfälle habe es keine gegeben, sagte Neu. Er wies darauf hin, dass Turnierhunde "sehr gut erzogen" seien. Diese "gute Erziehung" war auch bei den Gehorsamsprüfungen hilfreich. Neben Präzision, die zum Beispiel für das Überspringen von Hindernissen erforderlich ist, wurde dabei auch auf Schnelligkeit wert gelegt.
Beeindruckt von den Leistungen der Hundesportler zeigte sich auch der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Stefan Schmutz. Dass sich auch drei Ladenburger Hundesportler in die Siegerliste eintragen konnten, freute ihn besonders. Diana Selinger und Flocki wurden sogar Deutsche Meister im Vierkampf, der als Königsdisziplin des Hundesports gilt. Franziska Müller und ihr Hund Cheer belegten in ihrer Altersklasse im Vierkampf den vierten Platz, und im Geländelauf sicherten sich Sandra Hotz und ihr Hund Trixi auf der 2000-Meter-Distanz den dritten Platz.