Pleutersbach: Ortschaftsrat lehnt Erweiterung des Baugebiets Ringenacker ab
Von Marcus Deschner
Pleutersbach. Nichts wird’s wohl mit der geplanten Erweiterung des Baugebiets Ringenacker in Pleutersbach. Zumindest dann, wenn’s nach dem Willen des Ortschaftsrats geht. Das Gremium lehnte das städtische Ansinnen bei Enthaltung von Fabian Seib ab, die Ortschaftsrätinnen Marie-Therese Rupp und Tanja Haaß fehlten bei der Sitzung am Dienstag im Dorfgemeinschaftshaus.
Kommissarischer Bauamtsleiter Karl Emig erläuterte das Vorhaben nach Paragraf 13 b des Baugesetzbuches. Der aufzustellende Bebauungsplan regelt das Einbeziehen von maximal zehntausend Quadratmeter großen Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren.
Das müssen Flächen sein, die an die im Zusammenhang bebauten Ortsteile anschließen. So sollen schneller als auf herkömmliche Weise neue Bauplätze geschaffen werden. Die Einleitung des Verfahrens kann nur bis zum 31. Dezember dieses Jahres erfolgen.
Die Angelegenheit beschäftigte schon mehrfach Ortschafts- und Gemeinderat sowie Bauausschuss. Nachdem zunächst geplant war, ein weitaus größeres Gebiet einzubeziehen, sollten nun nur noch sieben Baufelder erschlossen werden. Vorteil sei unter anderem, so Emig, dass die Grundstücke im Flächennutzungsplan nicht als Bauflächen ausgewiesen seien und keiner besonderen Umweltprüfung unterzogen werden müssten.
Gleichwohl müssten in dem Verfahren Fachbeiträge für Natur- und Umweltschutz geliefert werden. Und alle Fachbehörden sowie die Öffentlichkeit würden selbstverständlich beteiligt. „Heute ist der erste Schritt dazu“, warb Emig. Dann gehe es am 28. November in den Gemeinderat.
„Das wurde doch 2011 schon mal abgelehnt. Umgeht man jetzt das Landratsamt?“, wollte Ortsvorsteherin Elisa Rupp wissen. Der neue Plan müsse nicht mehr aus dem Flächennutzungsplan entwickelt werden, gab Emig zurück.
Ursprünglich sei das ins Auge gefasste Gebiet ja auch viel größer gewesen, weshalb man das Ansinnen in Heidelberg wohl abgelehnt habe.
Die Baurechtsbehörde habe seinerzeit noch zu viele freie Bauplätze in Eberbach ausgemacht. Zwar habe man eine Analyse der noch freien Bauplätze gemacht und über 300 solche in Eberbach festgestellt, warf Patrick Poser ein. Aber deren „Nichtverfügbarkeit“ habe man nicht festgestellt. Es seien zwar tatsächlich viele solcher Baugelegenheiten vorhanden, meinte Karl Emig. Aber etliche davon seien mit „normalem“ Budget und Aufwand nicht bebaubar, da sie sich in steiler Hanglage befänden.
Man habe auch in Pleutersbach noch Flächen, die zwar als Bauplätze in Betracht kämen, aber noch gar kein Bauland seien, sagte Heike Krumnow. Auch um die kümmere man sich, versicherte Emig. Er meinte das Gelände unterhalb des Friedhofes. Elisa Rupp hakte nach: „Wie viele konkrete Interessenten gibt’s denn schon für Pleutersbach?“ – „Derzeit keine“, war des Bauamtsleiters Antwort. „Aber die kommen mit Sicherheit, wenn sie wissen, dass wir was anzubieten haben“, gab er sich überzeugt.
So habe man auch für den Schafsacker/Wolfsacker in der Kernstadt viel Nachfrage gehabt. Und sollten sich momentan doch Interessenten bei der Stadt nach Bauplätzen im Ortsteil erkundigen, verweise man die an Makler, die Kontakt zu privaten Eigentümern herstellen könnten. „Wir haben als Stadt ja nichts im Angebot“.
Es half alles nichts: Der Beschlussantrag fiel im Ortschaftsrat durch. Nun ist der Gemeinderat am Zuge.