Hirschberg-Großsachsen: Kim Dorn verkaufte ihre Möpse bei "Bares für Rares" im ZDF (plus Video)
Von Annette Steininger
Hirschberg-Großsachsen. Kim Dorn aus Großsachsen, ihr Mann und dessen Schwester haben etwas Außergewöhnliches geerbt: über 80 Möpse aus Porzellan. Doch was macht man, wenn man zwar ein Tierfreund ist, aber nicht von solchen Figuren? Kim Dorn (49) beschloss, sich bei der Fernsehsendung „Bares für Rares“ zu bewerben.
„Ich habe die Sendung schon früher auf Fotoreisen mit meinem Vater geschaut“, erzählt sie. Kurzerhand schickte die selbstständige Fotografin eine Auswahl der Porzellan-Möpse zum ZDF-Team, das sie mitsamt zwei der Tiere in die Sendung einlud. Aufgezeichnet wurde sie schon im Juli in Pulheim bei Köln, die Ausstrahlung fand nun am Dienstagnachmittag statt.
„Das Team hat einen toll betreut, und auch die Händler waren supernett“, sagt sie. Ihr Besuch sei auch sehr lustig gewesen: „Die Kamerafrau hat sich kaum eingekriegt vor Lachen, denn über Möpse zu reden, kann ja wegen der Doppelbedeutung schon etwas anzüglich wirken.“ Auch sie selbst musste sich beherrschen, um bei „Bares für Rares“ nicht laut loszulachen.
Für die Sendung kann sich jeder bewerben, der seine außergewöhnlichen und teils auch wertvollen Stücke unter den Hammer bringen will. Ein Experte begutachtet sie, mehrere Händler geben Gebote ab, der Höchstbietende erhält den Zuschlag. Moderator Horst Lichter war begeistert von den Porzellan-Tieren: „Gott sind die süß, zwei Möpse.“
Er war sich ziemlich schnell sicher, dass sich Kim Dorn diese nicht selbst zugelegt hat. In der Sendung erzählt sie, dass die Oma ihres Mannes Mops-Züchterin war. Größere Zeitungen hätten auch schon über sie berichtet, ergänzt sie nun im Gespräch mit der RNZ. „Und ihr Mann wiederum war ein bekannter Tierarzt mit einem Herz für exotische Tiere“, weiß sie aus Erzählungen. Im Garten soll ein Krokodil gelebt haben.
Da hat es Kim Dorn eher mit Hunden, Katze, Hasen und Pferden, die sie tatsächlich alle ihr eigen nennt. Mit ihrem Mann hat sie vor fünf Jahren einen umgebauten Bauernhof in Großsachsen erworben; ihr Fotoatelier befindet sich in einer Scheune. Und eigentlich wollte sie das bei der Versteigerung erzielte Geld der zwei Möpse für besagten Bauernhof ausgeben; denn das Ehepaar will noch einen Balkon anbauen, einen Pool errichten und das Dach ausbauen. Doch die Einnahmen waren schnell ausgegeben: „Wir sind direkt nach der Sendung in den Urlaub nach Teneriffa geflogen“, verrät die Großsachsenerin und lacht.
Der Verkaufspreis hat sie allerdings wirklich überrascht. „Ich habe mich im Vorfeld im Internet schlaugemacht, was die Möpse wert sind.“ Auch die Firma Meissen, von der die guten Stücke stammen, hat sie kontaktiert. Expertin Friederike Werner sah sich die beiden Möpse in der Sendung genau an. Der größere Mops, der eigentlich eine Dose ist, hat eine Nummer, die auf die 1970er Jahre hindeutet. Sie geht davon aus, dass es sich um ein „exquisites Einzelstück“ handelt. Der andere Mops ist ein 100 Jahre alter Briefbeschwerer, der von Meissen öfter hergestellt wurde.
Bis zu 1050 Euro sind die Hunde wert, erfuhr Kim Dorn von der Expertin. Das Einzelstück allein bis zu 850 Euro. Den Zuschlag bekommt letztlich Fabian Kahl aus Leipzig mit 750 Euro.
Jetzt ist Kim Dorn natürlich gespannt, was die anderen Möpse wert sind, deren Verkaufserlös sie und ihr Mann sich mit dessen Schwester teilen werden. Sie befinden sich derzeit bei einem Auktionshaus in Stuttgart, als Andenken an die Oma haben sie einen Mops behalten.