Edingen-Neckarhausen: Schulweg nach Wieblingen soll sicherer werden
Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. Wie man den Schulweg für diejenigen Kinder sicherer machen kann, die mit dem Fahrrad zu Schulen in Wieblingen fahren, darüber gab es in der eigens gebildeten Arbeitsgruppe keinen Konsens. Auch der Gemeinderat diskutierte in seiner Sitzung am Dienstag noch einmal ausführlich über die Radwegeführung in der Heidelberger Straße am Ortsausgang von Edingen.
Janina Schückle, Leiterin des Ordnungsamts, stellte zwei Varianten vor, die im Prinzip beide eine Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger bedeuten würden, aber für den ruhenden und fließenden Verkehr unterschiedliche Auswirkungen haben. Variante eins, basierend auf einem Ergebnis einer Verkehrstagefahrt im Jahr 2013, sieht vor, die eingezeichneten Parkplätze auf der rechten Fahrbahnseite von Heidelberg kommend so zu verschieben, dass der Radverkehr auf dem Gehweg möglich wäre. Die Parkstände würden dabei jeweils hälftig auf der Straße und dem Gehweg liegen. Bei einer Gehwegbreite von dann 1,82 Metern, wäre Radfahren möglich, ohne parkende Autos zu beschädigen.
Allerdings verengt diese Variante auch die Fahrbahn auf etwa fünf Meter. Für Begegnungsverkehr, so Schückle, wäre das noch ausreichend, allerdings müssten Fahrzeuge langsamer fahren. Bei Variante zwei wären insgesamt 18 Parkplätze im Bereich zwischen Ortsende und Parkplatz Krottenneckar weggefallen. Diese Variante stand zunächst auch im Beschlussvorschlag.
„18 Parkplätze, das ist schon ein Brett“, fand aber Bürgermeister Simon Michler mit kritischem Blick auf die eigene Vorlage. Thomas Hoffmann (Offene Grüne Liste) sagte, er hätte bei den Anwohnern eine „kleine Befragung“ durchgeführt. „Und die hätten alle vollstes Verständnis“, wenn die Parkplätze zugunsten eines sicheren Schulwegs wegfallen würden. Edgar Wunder (Die Linke) glaubte durchaus, dass die Anwohner einsichtig wären. Das Parken ganz zu untersagen, mache vermutlich am meisten Sinn. „Der vorausgehende Abschnitt ab dem Rathaus ist aber gefährlicher. Da müssen wir ran.“
Wunder schlug als langfristige Lösung eine Ertüchtigung des Neckarwegs vor, Stephan Kraus-Vierling (UBL-FDP/FWV) einen Fahrradstreifen auf der Hauptstraße. Eine Idee, die auch bei CDU-Fraktionssprecher Bernd Grabinger auf Gefallen stieß. Er präzisierte, dabei handele es sich um einen „Angebotsstreifen“ für Radfahrer, den Autofahrer auch überfahren dürften. In Ilvesheim-Nord habe die Straßenverkehrsbehörde das erlaubt und er verstehe nicht, dass das Landratsamt in Edingen die Variante der hälftigen Verlegung der Parkstände bevorzuge.
„Ich erwarte doch ein einheitliches Statement pro Radfahrer. Für die müssen wir endlich ein Zeichen setzen“, betonte er. „Bislang waren wir uns uneinig, aber Bernd Grabinger hat das Schlüsselwort gegeben: Als Zeichen für die Radfahrer ist eine spürbare Temporeduzierung die beste Lösung“, betonte Kraus-Vierling.
Auch Thomas Zachler (SPD) sprach sich für die „hälftige Lösung“ aus. Am Ende stimmte der Gemeinderat bei zwei Enthaltungen dieser Variante auch zu. „Eine gute Lösung“, meinte Michler. In einem halben Jahr soll kontrolliert werden, ob sie funktioniert. Falls ja, könnte auf den Wegfall der Parkplätze ganz verzichtet werden.