Duell der Rekordmeister: Die Eisbären fordern die Adler
Von Rainer Kundel
Mannheim. Vier Spiele in acht Tagen – die Adler Mannheim müssen nach dem Achtelfinal-Aus in der Champions-League (CHL) mit ihren Kräften haushalten. „Wir hatten einen freien Mittwoch und haben am Donnerstag an unserer Fitness gearbeitet“, beschrieb Trainer Pavel Gross vor dem Heimspiel gegen die Eisbären Berlin (Freitag, 19.30 Uhr) die kurze Vorbereitung.
Das Duell der beiden DEL-Rekordmeister – die Klubs holten jeweils sieben Titel – ist seit dem Rückzug der Frankfurter Löwen vor neun Jahren so etwas wie ein Prestige-Ersatz für den amtierenden Titelträger und wird auch im Eisbären-Käfig am Berliner Ostbahnhof als besonderes Spiel wahrgenommen.
Waren die kämpferisch geprägten Spiele der CHL gegen Mountfield ein Vorgeschmack auf Berlin? „Eher nicht“, meinte Gross: „Sie sind ein anderer Gegner, aber ich hoffe, wir können unsere verbesserte Unterzahl und stabile Defensive mitnehmen“, sagte der Trainer, der den Auftrieb der schlecht gestarteten Hauptstädter auf Platz fünf natürlich registriert hat. Viel auszusetzen hatte der 51-Jährige nach der Dienstag-Vorstellung nicht: „Wir haben zwei gute Drittel gespielt und am Ende war es nur eine Frage der Zeit, bis wir das zweite Tor schießen, wobei uns die Zeit dann etwas weggelaufen ist.“
Als „abgehakt“ sieht Phil Hungerecker die Champions-League: „Wir müssen das Positive davon mit in die Liga nehmen“, sagt der 25-jährige Außenstürmer und hofft, nach seinem zweiten Tor auf internationaler Bühne endlich mal wieder in der Liga zu treffen. Als Rookie des Jahres hatte der Niedersachse 2017/18 mit 19 Treffern auf sich aufmerksam gemacht und seine Scorer-Werte bei Veränderung seiner Rolle mit elf Treffern auch im Meisterjahr halbwegs gehalten.
Bisher ist der Linksschütze in der laufenden DEL-Runde aber noch ohne Tor. „Unser System haben jetzt alle wieder verinnerlicht“, baut Hungerecker auf den verbesserten Rückwärtsgang: „Aber wir müssen unsere Chancen besser nutzen.“ Dass sich taktische Disziplin und Druck ausüben nicht ausschließen, zeigt der souveräne Tabellenführer EHC München. Und auch die Adler haben das im Meisterjahr oft umgesetzt.
Den Restriktionen der DEL ist schon am Freitag wieder eine Änderung in der Aufstellung geschuldet (maximal neun Importlizenzen, zwei U23-Spieler). Brent Raedeke wird am Wochenende verletzt ausfallen, „Miksa“ Järvinen hatte sich am Dienstagvormittag krank gemeldet, sein Einsatz ist zumindest nicht ausgeschlossen. Fest steht schon jetzt, dass Tim Stützle ab 10. Dezember für mindestens acht Spiele nicht zur Verfügung stehen wird. Der 17-Jährige ist einer von sechs DEL-Stammspielern, die DEB-Nachwuchstrainer Tobias Abstreiter für die U20-WM vom 26. Dezember bis 5. Januar in Ostrava (Tschechien) nominiert hat. Bereits zwei Wochen zuvor beginnt die Vorbereitungsphase im BLZ Füssen.
Für die U20-WM-Vorbereitung wurde Adler-Stürmer Tim Stützle ebenso nominiert wie unsere Förderlizenzspieler Tobias Möller, Yannik Valenti und Louis Brune. Ein Fragezeichen steht noch hinter Valentino Klos. https://t.co/YPukDgLjKL #fürU20Deutschland pic.twitter.com/yrZQgVz5Fm
— Adler Mannheim (@adlermannheim) November 20, 2019
Die Sonntag-Partie der Kurpfälzer bei den Iserlohn Roosters wurde wegen des öffentlichen Verbots von Sportveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen am Totensonntag bis 18 Uhr von 16.30 Uhr um anderthalb Stunden nach hinten verlegt.
DEL, Freitag 19.30 Uhr: Adler Mannheim - Eisbären Berlin, Sonntag, 18 Uhr: Iserlohn Roosters - Adler.