Eberbach: Der Rohbau des Feuerwehrgerätehauses steht
Von Felix Hüll
Eberbach. Noch nicht einmal Halbzeit ist beim Neubau der Feuerwehr, aber 87 Prozent der Bauleistungen sind vergeben, für die 6,59 Millionen Euro aktuell geschätzter Kosten gibt es 2,4 Millionen Euro Fördermittel. Und die Fehlzeit, die durch Absage des Bauunternehmens Wenzel entstand, konnte die neu beauftragte Firma Streib wieder einholen. Im September 2020 soll der Bau fertig sein.
Dies verkündeten Bürgermeister Peter Reichert und weitere Redner beim Richtfest heute Nachmittag auf der fünf Grad frischen Fahrzeughallenbaustelle. „Wir liegen derzeit mit 5,49 Prozent über der Kostenberechnung.“
Angesichts der Schwierigkeiten, die sich nach dem Spatenstich im April stellten, nach der Absage des Rohbauauftragnehmers zu einer Zeit, als Eberbach bereits 13 Folgegewerke vergeben und wegen des anstehenden Winters einen engen Zeitplan hatte, freute sich Reichert nun über diese „Punktlandung“ zum Richtfest: Firma Streib, die im Juli mit zwei monatiger Verzögerung die Arbeiten begann, gelang es, die Fehlzeit einzuholen und wieder zum ursprünglich vorgesehenen Bauzeitenplan zurückzukehren. Dafür erhielten namentlich die Firmenvertreter Andreas Straub, Max Kunkel und Vedran Kahrimanovic großes Lob, auch für eine derart „harmonische Baustelle“, wie sie Reichert „in meinen jetzt fast 16 Jahren als Bürgermeister nicht oft, wenn überhaupt so erlebt“ habe.
„Wehr jederzeit einsatzbereit“
„Von Seiten der Feuerwehr wird der Auszug und Umzug aus dem Bestand derzeit genau geplant, um beim Umräumen keine Überraschungen zu bekommen,“ erklärte Feuerwehr-Stadtkommandant Markus Lenk zum geplanten Bezug der neuen Halle Ende Januar.
„Allen Planungsbeteiligten ist ganz klar, jederzeit einsatzbereit muss die Wehr bleiben.“ für die Feuerwehr komme nun „die erst so richtige Baustelle“. Umkleid,e Lager und Aufenthaltsraum ziehen in die neue Fahrzeughalle mit um. „Wir überstehen das“ motivierte Lenk die Wehrleute. „Wenn wir uns bis in hoffentlich spätestens einem Jahr hier zur Einweihung wieder treffen werden, sollten wir eben sagen können: Nerven hat’s gekostet. Sehr schön ist’s geworden.“
Architekt Kay Willisch vom Darmstädter Büro Lengfeld & Willisch dankte wie zuvor schon Reichert und Lenk allen am Bau Beteiligten. Willisch flachste, er habe sich ja im Gemeinderat nach Absage des ersten Auftragnehmers Wenzel „ein paar rote Ohren holen müssen, aber ich hoffe, dass die Ängste, die da entstanden sind, weg sind und dass Sie sehen, dass die Gemeinde Eberbach jetzt auch was für ihr Geld bekommt.“
Der Brandmeister des Rhein-Neckar-Kreises Udo Dentz meinte in seiner Rede auf den geplanten Einweihungstermin September 2020 anspielend, er hoffe, dass man da im Gegensatz zu diesem Richtfest keinen Glühwein mehr benötige.
Weißwein hingegen verwendete Zimmermann Jens Ihrig Knapp von der Waldbrunner Firma Holzner, der zusammen mit seiner Tochter Despina den traditionellen Richtspruch hielt, begleitet von den ebenso in traditioneller schwarz-weißer Zimmererkluft gekleideten Heiko Helm, Viktor Kropmaier, Dennis Braun, Julian Bähr, Max Zimmermann und Alexander Helm. Redner Knapp ließ das Glas nach Trinksprüchen auf Bauherrschaft, Architekt und Handwerker dem Brauchtum folgend zerschellen auf dem Betonboden der neuen Halle.
Die werden „wir zum Schutz der Eberbacher Bürgerinnen und Bürger mit Leben befüllen und in dem Gebäude Sicherheit produzieren, uns weiter- und ausbilden und Nachwuchsarbeit leisten“, so Kommandant Lenk.