Anpfiff zur letzten Gruppenphase der Champions-League-Historie
Der Pokal bleibt, der Modus ändert sich ab der nächsten Saison – Foto: Thomas Coex/AFP via Getty Images
So läuft die Königsklasse bis 2024/25
Die Champions-League-Saison 2023/24 beginnt! Aber ein letztes Mal im alten Gewand: In dieser Spielzeit präsentiert treten ein letztes Mal 32 Mannschaften in acht Gruppen mit je vier Vereinen gegeneinander an in drei Hin- und drei Rückspielen. Die beiden erstplatzierten Teams qualifizieren sich für die K.o.-Phase, die mit dem Achtelfinale beginnt. Diese Vorrunde wird es so zum letzten Mal geben, denn im nächsten Jahr ändert sich vieles – vom System über die Anzahl an Teams und Spielen.
Was genau verändert sich wann?
Zur Saison 2024/25 ändert sich der Modus der Königsklasse vor allem mit Blick auf die Gruppenphase signifikant. Das hatte das Exekutivkomitee des europäischen Fußballverbands UEFA bereits im April 2021 beschlossen – genau in der Zeit, als Real Madrid und elf weitere europäische Vereine die vorerst gescheiterte Super League gegründet hatten. Statt wie bisher 32 spielen 36 Teams mit, die vor den K.o.-Runden nicht mehr auf acht Gruppen verteilt sind, sondern alle gemeinsam in einer Liga spielen werden. Das sogenannte Schweizer System.
Dabei trägt jede Mannschaft in der Vorrunde acht Spiele gegen acht unterschiedliche Gegner aus (vier Heimspiele, vier Auswärtsspiele), wobei die Gegner vorab aus vier Setz-Töpfen gelost werden. Dabei besteht der erste Topf aus dem Titelverteidiger und den Meistern der besten acht Ligen, während die Töpfe zwei bis vier – wie bisher – absteigend nach UEFA-Koeffizientenliste besetzt werden. Hin- und Rückspiele entfallen in diesem Liga-System, so bekommt es jeder Klub mit acht anderen Klubs zu tun. Danach qualifizieren sich die besten Acht der 36er-Liga direkt fürs Achtelfinale. Die Teams auf den Plätzen neun bis 24 spielen in einer neuen Playoff-Runde mit Hin- und Rückspiel die restlichen acht Achtelfinalisten aus. Anschließend geht es so weiter wie bisher: Viertelfinale mit acht Teams, Halbfinale mit vier Teams und folglich das Endspiel.
An wen gehen die zusätzlichen vier Plätze?
Einer der zusätzlichen Plätze geht an den Tabellendritten der laut UEFA-Koeffizient fünftbesten Liga Europas. Nach der aktuellen UEFA-5-Jahreswertung wäre das die niederländische Eredivisie, die künftig also vorerst drei statt zwei fixe Champions-League-Teilnehmer hätte. Knapp dahinter rangiert aktuell die französische Ligue 1.
Ein weiterer Platz wird an einen Meister einer kleineren Liga vergeben. Ab 2024/25 werden sich fünf statt bisher vier Titelträger über den Meisterweg der Champions-League-Qualifikation ein Ticket sichern. Insgesamt werden dadurch mindestens 15 der 36 Teilnehmer amtierende Meister sein.
Die letzten beiden zuätzlichen Plätze gehen an die zwei Verbände, deren Klubs in der Vorsaison im Europapokal am besten abgeschnitten haben. Dadurch haben insbesondere Premier League und LaLiga beste Aussichten, künftig regelmäßig mit fünf Teams in der Champions League vertreten zu sein, aber auch die Serie A und die Bundesliga dürfen sich Hoffnungen machen.
Neu ist außerdem: Ist der CL-Titelverteidiger bereits über die Liga qualifiziert, rückt der laut UEFA-Koeffizient beste Meister der Verbände auf den Plätzen elf bis 55 nach. Ist der Europa-League-Sieger, der ebenfalls weiterhin ein direktes CL-Ticket erhält, bereits über die Liga qualifiziert, darf der laut UEFA-Koeffizient beste Klub der CL-Qualifikation die Quali umgehen. Hierbei können die vier Top-Ligen nicht profitieren, weil sie in der Qualifikation nicht vertreten sind.
Mehr Spiele, mehr Termine
Durch die Reform werden in der Königsklasse weitaus mehr Spiele ausgetragen. Bislang sind es 125 pro Saison, bald dann satte 189. In der Gruppenphase hatte bis dato jeder Verein sechs Partien zu absolvieren, durch die Erschaffung einer Liga sind es zwei mehr. Gespielt wird weiterhin dienstags und mittwochs um 18:45 Uhr und 21 Uhr. Am finalen Spieltag der Liga finden alle Begegnungen parallel statt. Ab 2024/25 erhält allerdings jeder der drei Europapokal-Wettbewerbe eine Woche exklusiv, in der die anderen beiden Ligen pausieren. Deswegen gibt es insgesamt vor den K.o.-Runden zehn Europapokal-Wochen und damit vier mehr als vorher. In dieser exklusiven Woche wird ausnahmsweise zusätzlich am Donnerstag gespielt. Die UEFA will hierfür den Dezember und den Januar, der bis dato völlig frei von der Champions League war und ist, noch mehr ausnutzen. Klar ist damit bereits: Auf die Profis kommt eine noch höhere Belastung zu. Der Sieger der Königsklasse musste bisher 13 Spiele absolvieren, zukünftig sind es insgesamt 15 bis 17, sollte der Sieger in die Playoffs müssen.
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