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Апрель
2024

Altersvorsorge: Wie hoch die Riesterrenten wirklich sind

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Altersvorsorge: Wie hoch die Riesterrenten wirklich sind

Neue Zahlen zeigen, wie klein die gezahlten Renten aus Riesterverträgen sind: Sie sind nicht nur extrem gering, sondern oft sogar so winzig, dass sich nicht einmal die Verrentung des Kapitals lohnt.

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Kunden und Verbraucherschützer klagen schon lange über die hohen Kosten der Riesterrente. Vor allem der Verwaltungsaufwand und die komplizierten Produkte machen die Verträge so teuer. Und zwar so teuer, dass dies häufig auch die staatliche Förderung auffrisst. Ein weiteres, eher finanzmathematisches Problem, ist den meisten Kunden bislang gar nicht bekannt. Denn, was am Ende wirklich aus den Verträgen rauskommt, ließ sich bislang nur schwer beziffern. Bis jetzt. Denn neue Zahlen des Bundesfinanzministeriums zeigen nun, wie hoch die jährlichen Auszahlungen aus Riester-Verträgen tatsächlich zur Zeit ausfallen. Das Ergebnis ist erschreckender als gedacht.

Das Bundesfinanzministerium legte dabei Zahlen sowohl für die insgesamt rund eine Million Verträge, die bereits in die Rentenphase gekommen sind als auch heruntergebrochen auf die Durchschnittszahlen für unterschiedliche Konstellationen vor. Etwa für männliche und weibliche Rentenbezieher, ob man sich sich die Rente monatlich laufend auszahlen lässt oder auch, ob man einen Teil des Kapitals am Anfang entnimmt. Die Daten stammen von Ende 2022, passend zum 20-jährigen Jubiläum der Riesterrente. Das ist insofern wichtig, da die ersten Verträge mit 20 Jahren Laufzeit nun in die Auszahlphase kommen.

Vor allem eine Zahl sticht ins Auge: Im Durchschnitt liegt die jährliche Auszahlung aus Riesterrenten – über alle Personen, die bereits eine Auszahlung erhalten – bei 1581 Euro. Das sind 131 Euro im Monat. Mehr wirft ein Durchschnittsvertrag also nicht ab. Aber das ist noch nicht einmal das Schlimmste.

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Jeder Zweite bekommt weniger als 70 Euro

Denn die mageren 131 Euro sind nur die halbe Wahrheit. Obwohl schon dieser Betrag verdeutlicht, wie weit die Riesterrente ihr eigentliches Ziel verfehlt. Das Ziel nämlich, die Rentenlücke auszugleichen, die sich bei der gesetzlichen Rente auftut, die immer weiter zusammenschrumpelt. Zur vollen Wahrheit gehört: Die 131 Euro sind nur der rechnerische Durchschnitt, und der wird nach oben verzerrt durch wenige Riesterverträge mit höheren Auszahlungen. Das Gros der Verträge dagegen bleibt noch weit hinter diesem Durchschnitt zurück. Das zeigt der Median, den man hier dringend betrachten muss:

Der Median bezeichnet jenen Mittelwert, unter dem exakt die Hälfte der Riesterrenten zurückbleibt, während die andere Hälfte über diesem Betrag liegt. Der Median beträgt hier 840 Euro im Jahr, was 70 Euro im Monat entspricht. Über alle Personen hinweg, die entweder Auszahlungen aus einem oder mehreren Riesterverträgen beziehen (denn natürlich kann man mehrere Verträge abschließen, auch wenn nur einer staatlich gefördert wird), sowie aus laufenden Monatsrenten oder Einmalbeträgen. Betrachtet man nur diejenigen Personen mit einem einzigen Riestervertrag, die bereits eine laufende Monatsrente beziehen (was ja der Regelfall bei diesem staatlich geförderten Rentenprodukt sein sollte), schrumpelt diese Summe noch mehr zusammen: Dann sind es nur noch 728 Euro im Median, die solche "normalen" Riesterrentner jährlich ausgezahlt bekommen. Also 60 Euro im Monat.

Bei vielen Verträgen nämlich ist das angesparte Kapital bis zum Ende der Vertragslaufzeit so gering, dass es gar nicht erst dazu kommt, dass es verrentet wird, oder dass der Kunde einen Teil des Kapitals entnehmen könnte und nur den Restbetrag als Monatsrente bezieht. In solchen Fällen mit extrem kleinem Kapital gibt es eine sogenannte "Abfindung einer Kleinbetragsrente", weil die monatliche Rente sonst so winzig wäre, dass sich das gestückelte Auszahlen gar nicht lohnte. Und immerhin 22 Prozent aller 2022 ausgelaufenen Riesterverträge enthalten – nach 20 Sparjahren wohlgemerkt – nur solche Kleinbeträge. Jeder fünfte Vertrag also.

FDP-Papier 15:58

Unterm Strich sogar Verluste

Das klingt nicht nur nach einem erschütternden Fazit nach 20 Jahren Sparen mit Riesterverträgen, sondern das ist es auch, wenn man sich die Detailzahlen anguckt: 31 Prozent aller Rentner bekommen demnach weniger als 500 Euro im Jahr aus dem Riestervertrag ausgezahlt (keine 42 Euro im Monat). Weitere 32 Prozent bekommen höchstens 83 Euro monatlich, also 1000 Euro im Jahr. Und nicht einmal 20 Prozent bekommen mehr als 125 Euro monatlich an laufenden Rentenzahlungen heraus.

Das alles macht deutlich, wie gerechtfertigt die Warnungen von Verbraucherverbänden wie Finanzwende sind, die erst jüngst errechneten: Bei den aktuell verkauften Riester- und Rürupverträgen müsse man – ob es nun fondsgebundene oder klassische Rentenversicherungen sind – vermutlich mit so kleinen Renditen rechnen, dass sie in aller Regel nicht einmal die Inflation langfristig ausglichen. Im Klartext: Sparer machten damit unterm Strich sogar Verluste. Trotz der staatlichen Grundförderung. 

Zudem weiß man aus den Daten des Finanzministeriums, dass die Verträge meist nicht sehr üppig bespart werden. Im Schnitt fließen knapp 1000 Euro jährlich hinein. Mehr also als bei den meisten Verträgen später an laufender Rente jährlich herausspringt. Schon daran zeigt sich, wie mau es um die Rendite der Verträge gestellt sein muss. Umso rätselhafter ist eines: Warum diskutiert die Politik schon seit Jahren über diesen Missstand, bringt aber bis heute keine Riester-Reform zu Wege? Nicht mal im Ansatz. Obwohl es sogar Sachverständige, Wirtschaftsforschungsinstitute und Wirtschaftsweise lautstark fordern. Bisher blockiert das vor allem die Lobby der Versicherungsunternehmen, die in Parlament und Regierung gut verdrahtet ist.











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