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Hinter den Kulissen bei Troy Lee Designs: Wo Kult-Helme zu Kunst werden

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Es gibt in der Mountainbike- und vor allem der Downhill-Szene nur wenige Marken, die es mit dem Kult-Status von Troy Lee Designs aufnehmen können. Wir haben die Helm- und Design-Experten in Kalifornien besucht. Hier gibt’s spektakuläre Einblicke hinter die Kulissen: Vom Pinstriping-Artist durch die Lackier-Kabine bis zum Interview mit der Legende Troy Lee höchstpersönlich ist alles mit dabei.

Video: Hausbesuch bei Troy Lee Designs

Troy Lee Designs Hausbesuch 2025: Einblicke in die Kunst hinter den legendären MTB-Helmen!
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Als ich vor mittlerweile gut 14 Jahren meine ersten ernst zu nehmenden Schritte im Mountainbike-Universum gemacht habe, sah die Welt noch anders aus: E-Bikes spielten absolut keine Rolle, 26″-Laufräder galten als Wiege der Schöpfung und Enduro-Bikes steckten noch in den Kinderschuhen. Neben Buddeln am Homespot und stundenlangem bergauf-schieben meines Downhill-Bikes ging jede Menge Zeit für das Studieren von Zeitschriften und Bike-Websites drauf. Eine Seite, die damals sehr regelmäßig über meinen Bildschirm flatterte, war die von Troy Lee Designs. Das Objekt der Begierde: ein Troy Lee Desings D3-Helm im Pinstripe-Design. Meiner Meinung nach einer der schönsten Downhill-Helme, die je das Licht der Welt erblickt haben. Allerdings hing an meinem Traum-Helm schon damals ein amtliches Preisschild, das dafür sorgte, dass es vorerst beim Anschmachten blieb.

# Der Firmensitz von Troy Lee Designs befindet sich in einem alten Sägewerk im sonnigen Kalifornien – hier entstehen Helme, Bekleidung und all die auffälligen Designs.
Diashow: Hinter den Kulissen bei Troy Lee Designs: Wo Kult-Helme zu Kunst werden
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# Cam aus der Marketing-Abteilung führt uns durch die heiligen Hallen.
# Vor allem für amerikanische Verhältnisse ist das Gebäude ein echtes Kleinod.

Seitdem ist viel Zeit vergangen, und bei mir hat sich vor allem im Mountainbike-Zusammenhang sehr viel verändert. Heutzutage habe ich Zugriff auf Komponenten, Bikes und Equipment, von denen ich früher nicht zu träumen gewagt hätte. Auch einen Troy Lee Designs D4-Helm darf ich nun glücklicherweise mein Eigen nennen.

Als mein Chef Tom mir Anfang des Jahres allerdings offenbarte, dass wir die Möglichkeit haben, nach dem Sea Otter Festival dem Hauptquartier von Troy Lee Designs einen Besuch abzustatten, war dies einer der Momente, in denen der kleine, begeisterte Junge in mir wieder zum Vorschein kam. Und der sollte definitiv nicht enttäuscht werden.

# Direkt neben der Tür werden wir von einer eindrucksvollen Motocross-Maschine des eigenen Teams begrüßt.

Wir nehmen euch mit auf einen Hausbesuch in den heiligen Hallen von Troy Lee Design. Hier erfahrt ihr, wo die ausgefallenen Designs der Helme und Kits ihren Ursprung haben, wie die Custom-Helme der Pros entstehen und welche Story hinter der Kult-Marke steckt.

Das Hauptquartier von Troy Lee Designs befindet sich, wie sollte es anders sein, im sonnigen Kalifornien. In einem für amerikanische Verhältnisse geradezu pittoresk anmutenden ehemaligen Sägewerk werden die Geschicke der Marke gesteuert und dutzende Helme pro Woche designt und lackiert. Begrüßt werden wir von Cameron aus der Marketing-Abteilung, einer GasGas-Motocross-Maschine und unzähligen Helmen jedweder Form, Farbe und Einsatzbereichs. Die große, lichtdurchflutete Eingangshalle strotzt nur so vor Memorabilien jeglicher Art. Man könnte meinen, man ist in einem großen Mountainbike- und Motocross-Museum gelandet. Ein Eindruck, der uns den gesamten Hausbesuch über begleiten sollte.

# Wem bei diesem Anblick nicht direkt die Kinnlade runterfällt, der hat den Sport nie geliebt. – Die lichtdurchflutete Eingangshalle von Troy Lee Designs ist gespickt mit zahlreichen Helmen und Ausstattungsstücken. Hier kann man getrost von einem Museum sprechen.
# Helme über Helme …
# … überall Helme!
# Ausstellungsstücke jedweder Sportart und Epoche sind hier zu finden. Dabei haben alle eins gemein: ausgefallene Custom-Designs.
# Selbst Feuerwehrhelme sind dabei.
# Dieser hier hat uns besonders gut gefallen.
# Welcher bekannte Mountainbiker gehört zu diesem Helm? Schreibt es in die Kommentare. Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir gegebenenfalls eine goldene Ananas.

Eigentlich wollte ich Rennfahrer werden. Aber jedes Mal, wenn ich mich verletzt habe, habe ich Helme lackiert. Dann bin ich wieder Rennen gefahren, hab mich wieder verletzt und habe noch mehr Helme lackiert. So hat das angefangen.

Troy Lee
# Die Halle wird allerdings bei weitem nicht nur mit Helmen verziert.
# Keine Rennen, kein Bikepark, nur Hometrails. Gebraucht, wie neu!
# Bis unter die Decke vollgestopft, trifft hier auf jeden Fall wortwörtlich zu.
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# Um diesen Klassiker abzustauben, braucht es einiges an Klettertalent.
# Extravaganz mal anders. Mit diesem Helm fällt man defintiv auf!

Also habe ich die Helme irgendwie genommen und aufgemotzt.Und das mache ich auch heute noch, ich habe immer noch Spaß dabei.

Troy Lee
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# Fahrer und Fahrerinnen schnell und cool aussehen zu lassen, ist die Passion von Troy Lee.
# Aus allen Ecken und Winkeln quillt hier Rennsport-Vergangenheit hervor.
# Von diesem Rennfahrer mit der Nummer 18 hat Troy Lee seinen Namen: „Von Troy Lee für Troy Lee“.
# Kann es noch cooler werden, als sich einfach ein ganzes Rennauto an die Wand zu hängen?
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# Das bestens ausgerüstete Sicherheitspersonal schützt das Büro von Firmengründer Troy Lee mit Argusaugen.
# Bei Troy Lee Designs ist der Chef, Troy Lee, höchstpersönlich federführend für zahlreiche Designs verantwortlich und lackiert für sein Leben gern selbst Helme.

Auch im weiteren Verlauf unserer Reise durch das Troy Lee-Imperium sind Helme unser stetiger Begleiter geblieben. Meinen allerhöchsten Respekt an die arme Seele, die die Aufgabe hat, all diese Murmeln regelmäßig abzustauben. Eingehüllt vom wohligen Geruch von Lösungsmitteln, treffen wir Jay an seinem Arbeitsplatz. Jay ist einer der erfahrensten Painter von Troy Lee Designs und schwingt hier bereits seit Dekaden den Pinsel. Heute hat er eine besondere Mission: Wir bekommen anlässlich unseres Besuchs einen Custom-Helm.

# Beim Verlassen des Showrooms und unserem Eintritt hinter die Kulissen von Troy Lee Designs weht uns ein leichter, aber dennoch wahrnehmbarer Geruch von Lösungsmitteln entgegen. – Hier befinden sich die Lackierkabinen und Arbeitsplätze der Lackierer.
# Für mich stand Troy Lee Designs bislang hauptsächlich für Helme, Trikots und Hosen, die man im Laden kaufen kann. Ein Großteil der Firmenidentität gründet allerdings darin, Custom-Helme für Profis und Kunden zu lackieren. – Dieser Helm wird in nicht allzu ferner Zukunft das Haupt von Troy Brosnan schmücken. Vorher braucht er aber noch den richtigen Anstrich.
# Hier werden nicht nur Troy Lee-Helme, sondern auch Fabrikate anderer Hersteller veredelt.
# Frisch aus der Lackierkabine.

Ich lasse nichts so, wie es ist. Ich liebe es, zu lackieren. Ich habe auch ein kleines Atelier in Laguna Beach bei mir zu Hause, sodass ich sogar am Wochenende Helme oder Fahrräder lackieren kann.

Troy Lee
# Diese Helme von Marine Cabirou, Luca Shaw und Co. warten auf ein neues, frisches und schnelles Design.
# Genau das ist die Aufgabe von Jay und seinen Kollegen. – Jay arbeitet bereits seit Dekaden für Troy Lee und schwingt seinen Pinstripe-Pinsel mit ruhiger Hand. Er designt und lackiert tagtäglich Custom-Helme.
# Heute hat Jay eine besondere Aufgabe. Er darf einen Custom-Helm für den erfolgreichsten, schnellsten und attraktivsten Mountainbiker aller Zeiten – meinen Chef Thomas Paatz – designen.
# Der Namensschriftzug auf der Rückseite wird freihand mit dem Pinsel aufgetragen.
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# Fertiger Helm, glücklicher Tom!
# Nicht nur Helme, sondern auch Schuhe werden hier mit Pinstriping verfeinert.
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# Vom initialen Design bis zum fertigen Helm ist es manchmal ein weiter Weg. Für erste Skizzen wird der Helm mit Klebeband abgeklebt und fröhlich drauflosgekritzelt.
# So soll der fertige Helm später mal aussehen.
# Überall findet man Klassiker …
# … und Teile der Firmengeschichte.
# Selbst auf der Toilette wird schnell klar: Hier ist der Rennsport zu Hause.
# Welche Farbe darf es heute sein?
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# Zahlreiche Helme werden hier Woche für Woche lackiert. Darunter auch Modelle von der Konkurrenz.

Weil uns die Schnüffeldröhnung noch nicht vollends befriedigt hat, erhöhen wir kurzerhand die Dosis und betreten eine der zwei Lackier-Kabinen. Hier bekommen zahlreiche Helme ein neues Antlitz verpasst. In unserem Beisein wird gerade der Helm von Oisin O’Callaghan vergoldet. Die Farben hierfür werden stets komplett selbst gemischt, was man der fröhlich beklecksten Einrichtung durchaus ansieht.

# Auch Jays Kollegen sind fleißig dabei, Helmen einen neuen Look zu verpassen. Hier wird gleich der Helm von Oisin O'Callaghan lackiert.
# Dieser Helm wird bald in einem goldenen Glanz erstrahlen.
# Damit der Helm am Ende so aussieht, wie auf der Skizze, ist einiges an Arbeit nötig.
# Also nichts wie rein in die Lackierkabinge.
# Hier wird gelegentlich mit Farbe hantiert …
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# Saubermachen ist hier keine Option, die Werkbank würde nach kürzester Zeit wieder genauso aussehen.
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# Im ersten Schritt muss der richtige Farbton zusammengemischt werden.
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# Hier bekommen zahlreiche Helme eine neue Farbe verpasst.
# Dann ab in die Kabine und es kann losgehen.
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# Auch das Visier darf natürlich nicht vergessen werden.
# Die erste Schicht Lack ist drauf. Der Helm muss jetzt erstmal trocknen und wir leider weiter.

Obwohl sich hier scheinbar alles ausschließlich um Helme zu drehen scheint, ist Troy Lee Designs natürlich auch im Bekleidungs-Segment eine absolute Bank. Die teils schrillen, teils dezenten Kits der Mountainbike- und MX-Marke haben ihr Reich im ersten Stock.

# Obwohl man vor Ort das Gefühl bekommen kann, dass es bei Troy Lee Designs nur darum geht, möglichst coole Helme zu lackieren, gibt es auch noch andere Abteilungen im Unternehmen. – Im zweiten Stock ist die Bekleidung zu Hause.
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Ich liebe auch die geschäftliche Seite, aber ich bin viel besser darin, an Helmen zu arbeiten.

Troy Lee
# Hier werden die Designs für die neue Saison entworfen. Die Inspiration folgt dabei immer der Optik der neuen Helme.
# Auch die Beflockung für Profis wird direkt inhouse durchgeführt.
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# In der riesigen Halle nebenan ist aktuell noch viel Platz, hier soll künftig der Workshop eines firmeneigenen Motocross-Teams einziehen.
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# Bislang sind hier nur ein ziemlich cooler Truck und Aaron Gwin untergebracht.
# Ach so, und jede Menge Helme gibt es hier natürlich auch noch.
# Brendan Fairclough war auch am Start.
# Neben Helmen und Bekleidung ist Troy Lee natürlich auch im Protektoren-Business fleißig unterwegs.

Meine Güte, ich mache das seit über vierzig Jahren und wir machen durchschnittlich so 10 bis 15 Helme pro Woche. Ich habe das nicht zusammengezählt, aber es sind eine Menge Helme. Ich muss das mal zusammenrechnen und schauen, wie viele es sind, aber es hat Spaß gemacht.

Troy Lee

Zum Ende unseres Besuchs hatte dann der Meister, Troy Lee höchstselbst, noch Zeit für uns und unsere Fragen. Er hat uns auf eine Reise zu den Anfängen von Troy Lee Design mitgenommen und erklärt, dass er eigentlich am liebsten den ganzen Tag lang nur Helme lackieren würde. Troy Lee ist Künstler, absoluter Mountainbike- und Rennsport-Fan und auf die beste Art und Weise verrückt. Hier verschmelzen die Passion für Kunst und Rennsport in einer Person – und das merkt man.

# Troy Lee brennt für seine Sache und liebt es, Helme zu lackieren.

Interview mit Troy Lee

MTB-News.de: Hey Troy, wir sitzen jetzt hier in deinem Büro und reden über eine weltweit bekannte Marke, die deinen Namen trägt. Wie ist es eigentlich dazu gekommen? Was steckt hinter Troy Lee Designs?

Troy Lee: Puh, das ist echt ’ne lange Geschichte. Mein Opa war Pinstriper, mein Vater Künstler und Motorradrennfahrer, und mein Großvater ist sogar in Bonneville gefahren (bei den Geschwindigkeitsrekord-Rennen auf der Salzwüste). Ich bin damit groß geworden und hab irgendwann einfach angefangen, meine eigenen Helme, Bikes und Motorräder zu lackieren – und das mache ich bis heute. Für mich fühlt sich Troy Lee Designs gar nicht wie so ein riesiges Unternehmen an. Klar, wir sind inzwischen mehr Leute und machen coolere Sachen als je zuvor. Aber eigentlich träume ich einfach weiter und arbeite an meinen Träumen.

Du hast also mit dem Lackieren von Helmen angefangen – und plötzlich wurde daraus ein Geschäft. Das war ja ursprünglich gar nicht dein Plan, oder?

Nee, eigentlich wollte ich Rennfahrer werden. Aber immer, wenn ich mich verletzt habe, hab ich Helme lackiert. Damit hab ich ein bisschen Geld verdient, bin wieder Rennen gefahren, hatte gerade so ein paar Tausend Dollar auf der Seite. Dann kam die nächste Verletzung, und wieder: Helme lackieren, noch mehr Helme lackieren. Irgendwann bin ich dann gegen Typen wie Jeff Ward und Ricky Johnson gefahren – die waren jünger und schneller. Da hab ich gemerkt: Okay, vielleicht sollte ich das Lackieren wirklich ernster nehmen. Also hab ich angefangen, Helme für Ricky Johnson, Jeff Ward und Johnny Tomac zu machen. Erst für meine Freunde – und plötzlich standen ständig neue Helme vor meiner Haustür.

# Auch in Troys Büro gibt’s genug Helme, um eine ganze Fußballmannschaft auszustatten.

Also hast du wirklich nur mit Helm-Lackierungen angefangen. Heute gibt es aber zig eigene Troy Lee Designs-Helme. Irgendwann musst du ja angefangen haben, auch Helme selbst zu entwickeln. Wie kam das?

Ja, das fing damit an, dass ich Helme ein bisschen umgebaut habe – neue Visiere dran gebaut zum Beispiel. Die hab ich damals noch selbst im Ofen meiner Mutter Vakuum-geformt. So hab ich die Dinger aufgemotzt, neue Visiere, Lack drauf, Finnen dran. Einfach versucht, Helme ein bisschen cooler zu machen, mit witzigen Details – wie der Helm mit der Flagge für Jeremy McGrath. Es ging mir immer darum, Spaß zu haben. Und das ist bis heute so.

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Okay, ziemlich cool. Du hast also gar nicht mit Fahrradhelmen angefangen?

Nee, eigentlich mit Autohelmen. Ich hab in Laguna Beach für Jim Busby gearbeitet – der ist Le Mans und Daytona gefahren. Da hab ich seinen Porsche lackiert, später auch seine Helme. Das war so mein Einstieg. Nebenbei bin ich am Wochenende selbst Rennen gefahren und hab die Motorradhelme meiner Freunde lackiert – irgendwann auch die Fahrradhelme. Und das mache ich bis heute: Auto-, Motorrad- und Fahrradhelme.

Und jetzt hast du ein riesiges Team hinter dir …

Genau, inzwischen sind wir so um die 80 Leute. Angefangen hab ich damals in meiner Garage zu Hause, an der Main Street hier in Corona. Irgendwann hab ich nachts zu lange gearbeitet, das fanden die Nachbarn nicht witzig, und meine Mom war auch nicht happy mit den ganzen Dämpfen. Also hab ich einen Hangar am Flughafen Corona gemietet, vier Meilen von hier. Am Ende hatte ich da drei Hangars nebeneinander. Ich glaube, wenn man mit Herzblut dabei ist und gute Arbeit abliefert, ist es gar nicht so schwer, daraus ein Business aufzubauen.

# Wie viele große Firmen hat auch Troy Lee Designs in einer Garage angefangen.

Jetzt, wo du ein größeres Team hast, kannst du dich mehr auf die kreativen Sachen konzentrieren und weniger auf den nervigen Business-Kram?

Jein. Ich mag die geschäftliche Seite auch, aber am liebsten arbeite ich an Helmen. Zum Glück kann ich das auch heute noch jeden Tag machen. In der Helmabteilung entstehen auch die Grundlagen unserer Trikot-Grafiken und Handschuh-Designs – alles fängt beim Helm an. Wenn ich für einen Fahrer einen Helm entwerfe, lass ich mir seinen Rennanzug zeigen und versuche, alles abzustimmen – auf das Auto, das Bike und natürlich auch die Sponsoren.

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Du fährst ja selbst gerne Mountainbike. Lackierst du dir deine Rahmen immer direkt selbst oder fährst du auch mal was von der Stange?

Nee, ich lackiere die natürlich selbst. Ich hab gerade ein neues Specialized Levo 4 bekommen – mega cool, komplett Carbon. Das muss sofort lackiert oder gepinstript werden. Ich lasse eigentlich nichts so, wie es ist. Ich liebe es einfach, zu lackieren. In Laguna Beach hab ich auch ein kleines Atelier, da kann ich auch am Wochenende lackieren. Zum Beispiel die Helme oder Bikes von meinen Kids.

Deine Designs wirken immer schnell. Wie machst du das?

Ich versuche grundsätzlich, alles so zu gestalten, dass es schnell aussieht. Wenn es schnell aussieht, wollen die Leute es tragen. Egal, ob Flammen, Muster wie bei Ducati oder jetzt unser neuer Oktopus-Helm – das Design muss Speed ausstrahlen. Manchmal zeichne ich vier, fünf Versionen, bis es passt. Farben spielen dabei auch eine große Rolle. Und wenn dann noch ein schneller Fahrer den Helm trägt, wirkt es erst recht schnell. Deshalb arbeite ich am liebsten mit den besten Athleten – das macht richtig viel Spaß.

Also hast du auch eine enge Beziehung zu deinen Athleten? Troy Brosnan fährt ja zum Beispiel gefühlt schon ewig für euch.

Ja, absolut. Wir sind schon lange Freunde. Das ist eigentlich das Coolste daran: Mit Fahrern wie Brandon Semenuk zusammenzuarbeiten. Er erzählt mir seine Ideen, wir passen die Helme an seine Outfits an, manchmal auch ans Bike. Am Ende geht’s darum, das komplette Paket zu gestalten. Genau das machen wir gerade auch mit unserem Ducati-Programm – Bikes, Anhänger, Gear, Shirts. Alles als Gesamtpaket. Das ist wahrscheinlich das, was ich am besten kann.

Hast du einen Lieblingshelm oder ein Design, das dir besonders viel bedeutet?

Da gibt’s viele. Einer meiner Favoriten ist der von Jeremy McGrath, mit dem er Supercross gewonnen hat – mit der US-Flagge und den Lichtern, einfach ein legendäres Teil. Oder der Pegasus-Helm da unten, den liebe ich. Jimmy Vassars IndyCar-Helm von ’91, mit dem er die Meisterschaft gewonnen hat. Einen für Mario Andretti machen zu dürfen, war natürlich auch krass. Oder Eli Tomacs Helm, als er noch ein kleiner Junge war. Ich habe auch einen Schumacher-Helm – nicht von mir lackiert, aber ich war riesiger Fan. Und irgendwo liegt auch noch ein Jean Alesi-Helm, der war ja auch F1-Fahrer.

# Der Helm mit US-Flagge gehört zu Troys absoluten Favoriten.

Weißt du eigentlich, wie viele Helme du in all den Jahren gemacht hast?

Boah, keine Ahnung. Ich mache das seit über 40 Jahren, im Schnitt so 10 bis 15 Helme pro Woche. Ich hab’s nie genau gezählt – aber es sind verdammt viele. Irgendwann rechne ich das mal zusammen. Aber das Wichtigste: Es macht immer noch unglaublich viel Spaß. Solange mir Ideen einfallen, höre ich nicht auf. Gerade arbeite ich an diesem Oktopus-Helm. Die erste Skizze ist ein paar Jahre alt – manchmal dauert es eben, bis so ein Projekt fertig wird. Aber wenn es dann soweit ist, ist es mega.

# Aktuelles Projekt: der Oktopus-Helm.

Du skizzierst also immer noch mit Papier und Stift, nicht digital?

Genau. Ich mache schnelle Skizzen auf Papier – und meine Lackierer sind so gut, dass sie direkt mit meinen Ideen loslegen können.

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Was ist das nächste große Ding bei Troy Lee Designs? Du hast den D5 erwähnt – also neue Helme? Oder was ganz anderes?

Helme müssen vor allem sicherer werden. Wir sehen hier so viele kaputte Helme, wo man sich fragt: Ist der Fahrer überhaupt noch am Leben? Da müssen wir einfach immer besser werden. Ich hab da ein paar spannende Ideen. Manche kommen auch von den Athleten – wenn Brandon Semenuk mir erzählt, welche Tricks er vorhat, denke ich oft: Junge, wir müssten dich eigentlich in Luftpolsterfolie einwickeln! Viele meiner Fahrer sind enge Freunde, deshalb liegt mir ihre Sicherheit am Herzen. Mountainbiken wird immer schneller und härter – teilweise härter als Motocross, weil man mit Bäumen und Steinen viel weniger Auslauf hat.

Am Ende gilt: Helme müssen sicher sein, aber auch cool aussehen. Wenn er nicht cool ist, setzen ihn viele gar nicht erst auf. Gerade arbeiten wir an einem neuen Motocross- und einem neuen MTB-Helm. Da gibt’s noch viel Potenzial.

Mir ist aufgefallen, dass einige deiner Leute schon ewig bei dir sind. Bist du ein guter Chef, oder warum bleiben die so lange?

(lacht) Ich hoffe schon! Aber ich glaube, sie haben einfach Spaß an ihrer Arbeit. Es ist schön, wenn jemand wirklich für Kunst brennt. Ich gebe meistens nur grobe Skizzen vor, damit sie selbst kreativ werden und eigene Ideen einbringen können. Genau das macht’s spannend – und vielleicht bleiben sie deshalb so lange.

# Viele Mitarbeiter sind schon Jahrzehnte dabei.

Und was bringt die Zukunft? Hast du Kinder, die irgendwann übernehmen könnten?

Ja, das wär mein Traum. Ich hab die Marke ja erst vor ein paar Monaten zurückgekauft*, und es fühlt sich an wie ein Neustart. Mein Sohn Max ist 24 und im Motorrad-Sales-Team, meine Zwillinge sind 17 – einer surft, der andere fährt MTB-Rennen. Vielleicht übernehmen sie eines Tages. Aber ich habe auch großartige Mitarbeiter, die sicher noch lange bleiben und das hier fortführen wollen.

*Nachdem Troy Lee Designs seit 2022 zur französischen 2Ride Group gehört hatte, hat Troy Lee die Marke im Juli 2024 zurückgekauft. Seitdem ist TLD wieder ein eigenständiges Unternehmen.

Was witzig ist: Troy Lee Designs war für mich bislang immer nur eine Marke. Aber ich habe lange nicht so richtig begriffen, dass es dich so als Person wirklich gibt.

Ja, das höre ich oft. Einmal hab ich beim Sea Otter einem kleinen Mädchen geholfen, das hingefallen war. Ihr Vater meinte dann: „Weißt du, wer das ist? Das ist Troy Lee.“ Und die Mutter nur so: „Wie, den gibt’s wirklich?“ Viele denken echt, Troy Lee wäre nur ein Markenname. Dabei war’s meine Mom, die den Namen erfunden hat. Ich habe damals in meiner Garage gearbeitet, ein bisschen Geld verdient, und sie meinte: „Du verdienst jetzt ungefähr 30.000 Dollar, du musst Steuern zahlen.“ Also hat sie mir Visitenkarten für mein Unternehmen gedruckt und einfach „Troy Lee Designs“ draufgeschrieben. Ich hab erst gedacht: „Mama, du bist verrückt.“ Aber irgendwann hab ich die Karten benutzt – und seitdem heißt es so.

Zum Schluss – irgendwelche weisen Worte?

Mach einfach das, was du liebst. Dann fühlt es sich nie wie Arbeit an. Klar, ich sitze zu oft im Flieger, fahre zu viele Mietwagen und schlafe in zu vielen Hotels. Aber sobald ich an der Rennstrecke bin, weiß ich: Genau dafür mache ich das.

# Wir präsentieren: Der echte Troy Lee von Troy Lee Designs.

Interessant? Hier findest du weitere Hausbesuche und Blicke hinter die Kulissen bei zahlreichen Unternehmen der Bikebranche. Die fünf letzten Hausbesuche:















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