"Tatort" heute: Darum geht es im neuen ARD-Krimi "Letzte Ernte" am Sonntag
Maria Furtwängler ist am Sonntag im "Tatort" wieder als Charlotte Lindholm zu sehen. Dabei führt es sie aufs Land, wo eine kopflose Leiche auf sie wartet. Im neuen norddeutschen "Tatort"-Krimi bekommt es LKA-Ermittlerin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) mit einem besonders grausigen Fall zu tun. Ein rumänischer Aushilfsbauer wurde tot und ohne Kopf auf einem Bauernhof in der ländlichen Gegend südlich von Hamburg aufgefunden. Nun ist Lindholm in einem von Sturheit und Verschlossenheit geprägten Milieu der Höfe im Alten Land allein auf Verbrecherjagd, da das Landeskriminalamt wegen eines Großeinsatzes keine Beamten schicken kann. Streifenhemd und Lockenmähne: So sah Maria Furtwängler mit Anfang 20 aus Diese Chance nutzt Regisseur Johannes Naber, um Lindholm als klassisch auf eigene Faust ermittelnde Kriminalistin zu zeigen. Das passt gut, weil sie nach der Zeit in Göttingen ohnehin vor einem Neustart in ihrem angestammten Polizeirevier in Hannover steht. Der "Tatort"-Fall "Letzte Ernte" läuft am Sonntag (26. Oktober) um 20.15 Uhr im Ersten. Stoff, aus dem Horrorfilme gemacht werden Das Alte Land wird dabei zur gruseligen Kulisse. So schleicht Lindholm nachts auf dem geheimnisvollen Biohof herum und sorgt so für Gänsehautmomente. Hier eine gespenstisch umher schwingende Lampe, da eine quietschende Stalltür und dann noch die Suche des abgetrennten Kopfes der Leiche – Stoff, aus dem Horrorfilme gemacht werden. Zusätzlich muss sich Lindholm im Alten Land noch mit dem örtlichen Polizisten Olaf Gerke (Ole Fischer) abgeben, der offensichtlich eine eigene Auffassung von Polizeiarbeit im verstrickten ländlichen Bauernbiotop hat, wo jeder jeden kennt und eine Hand die andere wäscht. Doch sie stürzt sich hinein, bezieht sogar das Pensionszimmer des Opfers in einem Bio-Betrieb. Und nach und nach erhellen sich die komplexen Biografien und Beziehungen. Die Kriminalhauptkommissarin führt unbequeme Gespräche, hilft sogar einen Tag bei der Ernte, um tiefer ins Geflecht der Beziehungen vorzustoßen. Sie deckt Rivalitäten auf, entdeckt außerdem umstrittene Pflanzenschutzmittel der Vergangenheit mit nachhaltigen Folgen für die Gesundheit. Sie beobachtet aber auch Versuche von Bio-Bauern, es mit strengen Regeln besser zu machen. Und das, obwohl das Alte Land mit seinen bei Touristen beliebten Apfel-Monokulturen für die Bauernschaft eine harte, entbehrungsreiche Existenz bedeutet. Lohnt sich das Einschalten? Der neue "Tatort" verläuft schnörkellos, aber wirkungsvoll. Die Figuren sind glaubwürdig. Etwa der unter Depressionen leidende Bauer Sven Feldhusen (Henning Flüsloh) und seine Frau Frauke (Ronja Herberich), die sich liebevoll um ihren Mann kümmert, aber unter der Last fast zusammenbricht. "Letzte Ernte" ist ein gelungener "Tatort", bei dem sich das Einschalten in jedem Fall lohnt. Freunde des klassischen Krimis kommen gänzlich auf ihre Kosten. Charlotte Lindholm ermittelt klassisch: Sie befragt Zeugen, sammelt Beweise. Das Ende überrascht dann dennoch mit einem großen, für einen "Tatort" eher ungewöhnlichen Finale. Teilen Sie Ihre Meinung mit Wie gefiel Ihnen dieser "Tatort"? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de . Bitte nutzen Sie den Betreff "Tatort" und begründen Sie.