Werder Bremen: Große Siege über den HSV im Nordderby
Der HSV und Werder Bremen pflegen eine der ältesten Rivalitäten im deutschen Fußball. t-online blickt auf große Bremer Siege zurück. Endlich wieder Derbyzeit im Norden: Acht Jahre nach dem letzten Erstligaduell trafen der HSV und Werder Bremen am 7. Dezember erneut in der Bundesliga aufeinander. In der Gesamtbilanz der 158 Pflichtspiele liegt Bremen mit 60 Siegen knapp vorn, der HSV kommt auf 56. Bei den Toren führen jedoch die Hamburger mit 279 Treffern, Werder erzielte 256. t-online erinnert an prägende Bremer Erfolge im traditionsreichen Duell. Werder beendet HSV-Rekordserie Bremen, 29. Januar 1983: Das Aufeinandertreffen des Tabellenvierten Werder mit dem Spitzenreiter HSV war das Topspiel des 19. Spieltags. Die Hamburger waren seit 36 Ligapartien ungeschlagen und auf Meisterkurs. Doch Otto Rehhagels Team setzte ein Ausrufezeichen: Rudi Völler, Frank Neubarth und Benno Möhlmann trafen zum 3:2-Sieg. Am Saisonende landete Werder trotzdem nur auf Platz zwei – acht Tore fehlten auf den punktgleichen Meister aus Hamburg. Hrubesch, Yeboah, Lasogga: Diese großen HSV-Siege schmerzen Werder bis heute Derby gegen Werder Bremen: Der HSV thront über dem Fußball-Norden Werder siegt, Rummenigge wütet Bremen, 29. Mai 1993: In der Saison 1992/93 führte Bayern München die Liga durchgehend an, einzig Werder hielt Schritt. Am 33. Spieltag gelang der Wechsel an der Spitze: Nach einem klaren 5:0 über den HSV, der mit einer B-Elf und ohne Stammtorwart Richard Golz antrat, hatte Bremen die bessere Tordifferenz. Bayerns Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge unterstellte den Hamburgern sogar Betrug: "Was da ablief, war eine ganz miese norddeutsche Provinzposse", sagte er. Während sich die Bayern weiter ärgerten, wurde Werder eine Woche darauf tatsächlich Meister. Erst Derbysieger, dann Deutscher Meister Bremen, 1. Mai 2004: Elf Jahre nach der letzten Meisterschaft konnte Werder am 31. Spieltag einen entscheidenden Schritt Richtung Titel machen. Wie 1993 stand beim HSV der Ersatztorwart im Kasten – und erneut wurde es deutlich: 6:0 für Bremen. Rummenigge kritisierte abermals scharf: "Es ist ein Riesenschaden für den deutschen Fußball entstanden." Eine Woche später siegte Werder in München 3:1 und sicherte sich die Meisterschaft. Erster Streich der "Derbywochen" Hamburg, 22. April 2009: Zum Auftakt der norddeutschen "Derbywochen" trafen beide Vereine im Halbfinale des DFB-Pokals aufeinander. Vor 55.000 Zuschauern im Volkspark entwickelte sich ein intensives Duell, das erst im Elfmeterschießen entschieden wurde. Dort avancierte Tim Wiese zum Matchwinner: Jérôme Boateng, Ivica Olic und Marcell Jansen scheiterten nacheinander am Bremer Torwart. Werder zog ins Finale ein und holte später den Pokal. Die legendäre Papierkugel Hamburg, 7. Mai 2009: Im dritten von vier Nordderbys jener Saison empfing der HSV Werder im Rückspiel des UEFA-Cup-Halbfinals. Nach dem 1:0 im Hinspiel war Hamburg im Vorteil und führte durch Ivica Olic früh zusammengerechnet 2:0. Doch Werder glich durch Diego und Claudio Pizarro aus. Dann der Moment, der Derbygeschichte schrieb: In der 82. Minute prallte ein Rückpass von Michael Gravgaard über eine auf dem Rasen liegende Papierkugel ins Aus – Eckball für Bremen. Daraus erzielte Frank Baumann das 3:1. Zwar traf Olic noch zum 2:3, doch wegen der damals geltenden Auswärtstorregel zog Bremen ins Finale ein. Die Papierkugel liegt heute im "Wuseum". Ducksch und Füllkrug glänzen im Volkspark Hamburg, 27. Februar 2022 : Erstmals überhaupt in der Bundesliga-Geschichte waren die beiden großen Nordclubs nur Zweitligisten. Tabellenführer Werder reiste zum Verfolger HSV. Marvin Ducksch brachte Bremen per Strafstoß früh in Führung und traf später erneut. Niclas Füllkrug erhöhte ebenfalls vom Punkt. Die Hamburger Treffer von Jonas Meffert und Robert Glatzel reichten nicht – der SVW siegte mit 3:2 im Volkspark. Am Saisonende stieg Werder direkt auf, der HSV wurde nur Dritter – exakt drei Punkte hinter den Bremern.