Der Abgas-Skandal kostet Martin Winterkorn ein weiteres Amt. Dabei galt der 68-Jährige in dem riesigen Autokonzern lange als unantastbar.Berlin/Wolfsburg (dpa) - Er war «Mr. Volkswagen». Und Vorstandschef auch bei der Porsche Holding, in der komplizierten Konzernarchitektur die Muttergesellschaft von Volkswagen. Ämter mit viel Macht - Martin Winterkorn ist sie beide los. Drei Wochen nach seinem Rücktritt als VW-Chef gab er am Samstag auch seinen Posten an der Spitze der Porsche-Holding PSE auf. Der Druck auf ihn war zuletzt gestiegen.Noch auf der Automesse IAA in Frankfurt, Mitte September, schien die VW-Welt in Ordnung zu sein. Winterkorn blickte in einer Rede auf die Zukunft: Volkswagen stecke mitten in einem historischen Wandel. Die Autokunden von Morgen erwarteten «neue Antworten, neue Wege und Lösungen», sagte der 68-Jährige mit Blick auf die Megathemen der Branche: das Internet hält immer mehr Einzug ins Auto, und die Industrie muss auch angesichts strengerer politischer Vorgaben alternative Antriebe wie den Elektromotor vorantreiben.Die IAA lief noch, da wurde bekannt, dass VW mit einer Software Abgastests in Dieselfahrzeugen manipulierte. Der Skandal löste die schwerste Krise in der VW-Geschichte aus und kostete Winterkorn den Job als VW-Chef. Der 68-Jährige, der den VW-Konzern seit 2007 massiv erweitert und Rekordzahlen eingefahren hatte, übernahm die Verantwortung - beteuerte aber zugleich seine Unschuld und erklärte, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben. Winterkorn behielt aber zunächst noch weitere Posten im Konzern, darunter den Chefsessel bei der Porsche-Holding - bis Samstag.Dabei galt der 68-Jährige in dem riesigen Wolfsburger Weltkonzern vielen lange Zeit als unverzicht- und unantastbar - gerade nach dem beispiellosen, überstandenen Kräftemessen mit Ferdinand Piëch, mit dem er lange ein erfolgreiches Duo bildete. Der Machtkampf endete im Frühjahr mit dem Rücktritt Piëchs als VW-Aufsichtsratschef.«Volkswagen war, ist und bleibt mein Leben» - das erklärte Winterkorn zum Rücktritt als VW-Chef vor drei Wochen. Dies zeigte noch einmal das Bild eines perfektionistischen Managers, der sich selbst wie kaum ein anderer mit VW identifizierte.Doch Winterkorn stand auch für eine zentralistische Führung, er galt als detailversessener Top-Manager. Legendär sind die Geschichten, wie Ingenieure vor Testfahrten Winterkorns zittern. In dem immer stärker wachsenden VW-Imperium wuchs die Kritik an dem Führungsstil, die Probleme wurden größer - wie die bereits vor dem Abgas-Skandal schleppende Entwicklung in den USA oder die mangelnde Renditekraft der Konzern-Kernmarke VW.Nach dem Skandal ist in Wolfsburg nun viel von einem «Kulturwandel» die Rede. Es habe ein «Klima der Angst» geherrscht. Der neue VW-Chef Matthias Müller ging erst am Donnerstag auf Distanz zu seinem Vorgänger und dessen bekanntem Kontrollzwang. «Was die Produkte selbst betrifft, habe ich definitiv nicht vor, in Details von Produktentscheidungen einzugreifen», sagte Müller vor 400 Führungskräften in Leipzig, wie Teilnehmer berichteten. «Ob eine Frontscheibe ein Grad steiler steht oder nicht - damit will und werde ich mich nicht befassen.»
The US Air Force wants to test blowing up Cybertrucks because 'it is likely the type of vehicles used by the enemy may transition to Tesla Cyber trucks'
Steam for Chromebooks is getting axed in 2026 instead of exiting its 4-year beta