Nahost-Krieg im Newsblog | Jemen: Huthi-Rakete trifft US-Frachter bei Aden
Israel ruft zum Boykott türkischer Produkte auf. Deutschland will sich an der EU-Mission im Roten Meer beteiligen. Alle Informationen im Newsblog.Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:Verteidigungsminister: "Intensive Phase" der Kämpfe in Nord-Gaza beendet19.23 Uhr: Die "intensive Phase" des israelischen Militäreinsatzes im Norden des Gazastreifens ist laut Verteidigungsminister Joav Galant beendet. Auch im Süden des Palästinensergebiets werde die Intensität der Kämpfe "bald" zurückgehen, so Galant. Dabei bezog sich der Minister vor allem auf das Gebiet um Chan Yunis. Die israelischen Truppen fokussierten sich dort derzeit auf den "Kopf der Schlange", sagt Galant. Damit bezieht er sich auf die Führungsebene der Terrororganisation Hamas.Der Gazastreifen wird den Worten Galants zufolge nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas von Palästinensern regiert werden. "Palästinenser leben im Gazastreifen und daher werden Palästinenser ihn in Zukunft regieren", sagt Galant. "Die künftige Regierung in Gaza muss aus dem Gazastreifen hervorgehen".Mutmaßlicher Anschlag in Tel Aviv: Eine Tote, mindestens 17 Verletzte18.09 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Anschlag in Tel Aviv ist die Zahl der Verletzten gestiegen. Mindestens 17 Menschen wurden verletzt. Eine Frau wurde bei dem Vorfall getötet. Nach Angaben der israelischen Polizei werden zwei Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland verdächtigt, ein Auto gestohlen und an mehreren Orten in Raanana Passanten angefahren zu haben. Beide wurden festgenommen.Laut dem israelische Polizeichef Kobi Shabtai sind die beiden mutmaßlichen Täter verwandt und stammen aus der Stadt Hebron im Westjordanland. Sie gelangten demnach illegal an die verschiedenen Tatorte. Der Inlandsgeheimdienst Schin Beth teilt mit, dass er die beiden Verdächtigen im Alter von 25 und 44 Jahren verhöre.Grünen-Chefin Lang verlangt von Israel mehr Schutz für Zivilisten16.49 Uhr: Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat an Israel appelliert, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun. "Der Terror muss aufhören. Die Hamas muss ihre Waffen niederlegen und Israel muss mehr tun, um Zivilisten zu schützen und den humanitären Zugang zu verbessern", sagt Lang. Anders als Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich die Parteiführung der Grünen bislang mit Forderungen an die israelische Regierung im Gaza-Krieg sehr zurückgehalten.Die internationale Gemeinschaft müsse deutlich mehr tun, um das Leid der Menschen vor Ort zu lindern, sagt Lang. Deutschland habe die humanitäre Hilfe nochmals aufgestockt, aber es reiche noch nicht. Die Grünen-Vorsitzende erinnert auch an das Schicksal der beim Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober verschleppten israelischen Geiseln. "Für ihre Familien waren diese 100 Tage nichts anderes als eine Tortur. Und wir müssen weiterhin alles dafür tun, dass sie ihre Liebsten endlich wieder in die Arme schließen können", sagt Lang. "Auch die Menschen in Gaza leiden seit über 100 Tagen unter den Folgen des Angriffs. Die humanitäre Lage bleibt erschütternd. Es fehlt an allem, an Wasser, an Essen, an Medikamenten, an Sicherheit."Schiff südlich des Jemen von Rakete getroffen15.31 Uhr: Im Golf von Aden wurde ein Handelsschiff von einer Rakete getroffen. Demnach sei es rund 95 Seemeilen südlich der jemenitischen Stadt Aden zu dem Vorfall gekommen, meldet die britische Behörde United Kingdom Maritime Operations (UKMTO).Das Zentralkommando der Vereinigten Staaten bestätigte den Raketenbeschuss und machte die Huthi-Rebellen aus dem Jemen dafür verantwortlich. Bei dem getroffenen Schiff handele es sich um einen US-amerikanischen Schüttgutfrachter, der unter Flagge der Marshallinseln fährt. Es habe weder Verletzte noch einen "bedeutenden Schaden" an dem Schiff gegeben, es setze seine Fahrt fort.Laut Angaben des Schiffskapitäns wurde der Frachter "von oben von einer Rakete" getroffen. Schiffe, die in der Gegend unterwegs sind, sollten vorsichtig sein und etwaige "verdächtige Aktivitäten" melden, schreibt die UKMTO.Eine Tote nach mutmaßlichem Anschlag bei Tel Aviv14.24 Uhr: Bei einem mutmaßlichen Anschlag in der Nähe der israelischen Küstenstadt Tel Aviv sind eine Frau getötet und mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. Die 70-jährige Frau sei ihren schweren Verletzungen erlegen, teilt das örtliche Krankenhaus mit. Nach Angaben des Rettungsdiensts Magen David Adom wurden insgesamt 19 Menschen in Raanana verletzt. Die israelische Polizei gab die Zahl der Verletzten zunächst mit 13 an.Den Angaben nach wurde ein mutmaßlich palästinensischer Einwohner der Stadt Hebron als Tatverdächtiger festgenommen. Er soll mit mehreren gestohlenen Autos die Menschen gerammt haben. Sanitätern zufolge sollen zudem mehrere Menschen mit Stichverletzungen behandelt worden sein.Huthis kündigen weitere Angriffe auf Schiffe mit Kurs auf Israel an13.35 Uhr: Die Huthi-Rebellen im Jemen kündigen weitere Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer an, die Richtung Israel fahren. Alle Schiffe im Arabischen Meer seien sicher, außer denen mit Kurs auf Israel, sagt Huthi-Chefunterhändler Mohammed Abdulsalam der Nachrichtenagentur Reuters.Das Rote Meer ist über den Golf von Aden mit dem Arabischen Meer verbunden, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Dort verlaufen mit die wichtigsten Routen der Handelsschifffahrt. Die Huthis kontrollieren das Küstengebiet am Roten Meer und haben wiederholt Frachter angegriffen."Wir wollen keine Eskalation", sagt der Huthi-Vertreter. "Wir bedauern die Militarisierung des Roten Meeres durch die USA und Großbritannien." Die Position der Huthi bezüglich des Krieges im Gazastreifen habe sich nicht verändert. Die Huthis haben sich mit der Hamas solidarisch erklärt und fordern ein Ende der israelischen Militäroffensive sowie den Zugang zu Hilfslieferungen für die Palästinenser.Namibia kritisiert Deutschlands Unterstützung für Israel11.38 Uhr: Namibia hat in einer von der Präsidentenkanzlei veröffentlichten Mitteilung auf der Plattform X (ehemals Twitter) Deutschlands Unterstützung für Israel gegen die von Südafrika erhobenen Völkermordsvorwürfe kritisiert. "Deutschland hat auf namibischer Erde den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts begangen", heißt es mit Blick auf die brutale Niederschlagung des Aufstands der Nama und Herero gegen die deutsche Kolonialherrschaft vor 120 Jahren.Deutschland könne sich nicht moralisch zur UN-Konvention gegen Völkermord bekennen und "gleichzeitig das Äquivalent für einen Holocaust und Völkermord in Gaza unterstützen", hieß es in der am Wochenende veröffentlichten Mitteilung.Israelischer Minister nennt Erdoğan einen "Vollnazi"11.16 Uhr: Ben Gvir, israelischer Minister für die öffentliche Sicherheit, hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in einem Beitrag auf X, früher Twitter, einen "Vollnazi" genannt. Außerdem ruft er zu einem Boykott der Türkei auf: "Ich rufe die Israelis auf, nicht in die Türkei zu reisen, keine türkischen Produkte zu kaufen und sie nicht finanziell zu unterstützen. Der Staat Israel und die israelischen Bürger dürfen sich gegenüber der Türkei nicht nachsichtig verhalten. Wir werden nicht zulassen, dass auf uns herumgetrampelt wird."Zuvor wurde ein israelischer Fußballprofi in der Türkei kurzzeitig festgenommen. Sagiv Jehezkel demonstrierte mit einer Geste während eines Fußballspiels gegen das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023. Nun wird gegen ihn wegen Volksverhetzung ermittelt. Mehr dazu lesen Sie hier. Huthi: Jemen wird zum Friedhof der Amerikaner10.53 Uhr: Der Jemen ist einem führenden Mitglied der Huthi-Bewegung zufolge bereit, Krieg gegen die USA zu führen. Das hochrangige Mitglied der militant-islamistischen Gruppe, Ali al-Kahum, sagt in einem Interview mit Irans Staatsagentur Irna: "Die jemenitische Führung, die Streitkräfte und das Volk sind voll und ganz bereit, in einen direkten und umfassenden Krieg mit dem Großen Satan einzutreten, um Palästina zu verteidigen." Nach den letzten Luftangriffen der USA auf Huthi-Ziele warnt Al-Kahum: "Nach dieser Aggression wird sich der Jemen in einen Friedhof für die Amerikaner verwandeln."USA unzufrieden mit Israels Kriegsführung9.24 Uhr: US-Präsident Joe Biden sei "zunehmend frustriert" über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seine Ablehnung der meisten der jüngsten Anfragen der US-Regierung im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen, berichtet das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf vier US-Beamte. So unternehme Israel nach Ansicht von Biden und seiner Berater auch nicht genug in Bezug auf humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Auch seien sie frustriert über Netanjahus Ablehnung des US-Plans für die Zeit nach Ende des Krieges und der Macht der Hamas.Seit Wochen drängt Washington Israel dazu, von der intensiven Phase mit heftigen Bombardierungen zu gezielteren Schlägen gegen die islamistische Hamas überzugehen. Auf die Frage, ob die USA mehr Druck auf Israel ausüben sollten, sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, in der TV-Sendung "Face the Nation" des Senders CBS: "Wir glauben, dass es an der Zeit ist, diesen Übergang zu vollziehen".Man habe gerade erst wieder beim Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Israel "intensiv über den Übergang zu Operationen mit geringer Intensität gesprochen", sagt Kirby. Israel habe zwar inzwischen "vorbereitende Schritte unternommen, um zu diesem Punkt zu gelangen". So ziehe die Armee einige Truppen ab und verlasse sich "etwas weniger auf Luftangriffe". Kirby fügt jedoch hinzu: "Wir glauben, dass es an der Zeit ist, diesen Übergang zu vollziehen. Und wir haben diese Gespräche mit ihnen geführt."US-Militär wehrt erneut Rakete der Huthi-Rebellen ab6.16 Uhr: Das US-Militär hat im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge erneut eine Rakete der im Jemen basierten Huthi-Rebellen abgewehrt. Die Huthi hätten den Anti-Schiffs-Marschflugkörper am Sonntag gegen 16.45 Uhr Ortszeit in Richtung eines Zerstörers der US-Marine abgefeuert, teilt das zuständige Regionalkommando des US-Militärs in der Nacht zum Montag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit.Die Rakete sei in der Nähe der jemenitischen Küste von Hudaida von der US-Luftwaffe abgefangen worden. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es demnach nicht. Mehr über die Huthi-Rebellen und ihre Ziele lesen Sie hier.Australiens Außenministerin fordert dauerhafte Gaza-Waffenruhe6.12 Uhr: Die australische Außenministerin Penny Wong spricht sich im Gaza-Krieg für eine dauerhafte Waffenruhe aus. "Australien möchte Schritte in Richtung einer tragfähigen Waffenruhe sehen", sagt Wong am Montag vor ihrem Abflug zu einer Reise nach Israel und Jordanien, ins Westjordanland und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Eine Waffenruhe dürfe niemals "einseitig" sein, fügt sie nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP hinzu.Wong fordert zudem einen sicheren, ungehinderten und dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfe und besseren Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Sie wolle die Reise in die Region zudem nutzen, um sich für einen Ausweg aus dem aktuellen Konflikt und einen dauerhaften Frieden in Form einer Zwei-Staaten-Lösung einzusetzen.Wong will bei ihrem Besuch in Israel auch Angehörige der Geiseln und Überlebenden des 7. Oktober 2023.Israels Armee: Bisher etwa 9.000 Terroristen in Gaza getötet5.57 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Gaza-Krieg bisher etwa 9.000 Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Terrorgruppen "eliminiert", also getötet. Hinzu kämen mehr als 50 Kompaniechefs, 19 Battalions- und zwei Brigadekommandeure der Hamas, wie aus einer Datenauflistung der Armee hervorgeht, die anlässlich des 100. Kriegstags am Sonntag veröffentlicht wurde. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.China fordert große Friedenskonferenz für Gazastreifen01.37 Uhr: Der chinesische Außenminister Wang Yi fordert angesichts der sich zuspitzenden Krise im Gazastreifen eine größere und effektivere internationale Friedenskonferenz sowie einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung. Dies teilt das chinesische Außenministerium nach Gesprächen Wangs mit dem ägyptischen Außenminister Sameh Shoukry in Kairo mit.Unabhängig davon habe Wang auch Gespräche mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga geführt, bei denen beide Seiten sich auf mehrere Punkte zur Lösung der Krise verständigtenÄltere Nachrichten zum Krieg in Nahost lesen Sie hier.