Tour de France: Pappschild verursachte Massensturz: Veranstalter zieht Klage gegen Zuschauerin zurück
Die für den Massensturz bei der Tour de France verantwortliche Frau bleibt von einer Klage seitens der Rennorganisation verschont. Man wolle die Lage beruhigen, teilte Tour-Direktor Christian Prudhomme mit.
Die Organisatoren der Tour de France lassen ihre Klage gegen die Frau fallen, die mit einem deutschsprachigen Gruß an "Omi" und "Opi" am Wochenende einen Massensturz verursacht hatte. "Wir wollen die Lage beruhigen", sagte Tour-Direktor Christian Prudhomme der Nachrichtenagentur AFP am Rande der 6. Etappe in Tours. Die Aufregung in Medien und Online-Netzwerken habe "verrückte Ausmaße angenommen".
Die 30-jährige Französin war am Mittwoch in Polizeigewahrsam genommen und verhört worden. Die Justiz wirft ihr "fahrlässige Verletzung" von Radrennfahrern und die Missachtung der Sicherheitsvorschriften vor. Sie hatte sich demnach selbst gestellt und war einer Festnahme durch die Polizei zuvorgekommen. Zuschauerin nach Tour de France-Crash verhaftet
Pappschild löste Massensturz aus
Die Frau war am Samstag bei der ersten Tour-Etappe in der Bretagne mit dem Rücken zum heranrasenden Feld auf die Straße getreten und hatte ein Schild mit der Aufschrift "Allez Omi-Opi" (etwa: Vorwärts Omi-Opi) in die Kameras gehalten. Der deutsche Fahrer Tony Martin an der Spitze des Feldes prallte in voller Fahrt in das Plakat, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Bei den Teilnehmern hinter ihm kam es zu einem Domino-Effekt, mehrere Fahrer verletzten sich.
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Seitdem suchte die Polizei die Unbekannte mit dem gelben Regenmantel, die sich nach dem Unfall von dem Ort entfernt hatte. Wegen der Aufschrift auf dem Schild wurde vermutet, dass sie aus dem deutschsprachigen Raum stammt.