Rekordspieler: Ende Legende: Christiano Ronaldo und Manchester United trennen sich
Der portugiesische Fußballprofi Christiano Ronaldo verlässt den englischen Club Manchester United mit sofortiger Wirkung. Das gab der Verein bekannt. Zuvor hatte Ronaldo gegen seinen Club geätzt.
Cristiano Ronaldo verlässt Manchester United im gegenseitigen Einvernehmen mit sofortiger Wirkung.
"Der Verein dankt ihm für seinen immensen Beitrag in zwei Spielen im Old Trafford, in dem er in 346 Spielen 145 Tore erzielte, und wünscht ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft", heißt es in einer Mitteilung des englischen Fußballclubs vom Dienstagabend.ach
"Jeder bei Manchester United konzentriert sich weiterhin darauf, den Fortschritt des Teams unter Erik ten Hag fortzusetzen und zusammenzuarbeiten, um auf dem Platz erfolgreich zu sein", heißt es darin weiter. STERN PAID 47_22 Interview Katar Goretzka 6.52
Nach anderthalb Jahren endet das zweite Engagement bei Manchester United für Fußball-Superstar Ronaldo nun also vorzeitig und unrühmlich. Ronaldo – auch CR7 genannt – sagte zu seinem Aus bei Manchester: "Nach Gesprächen mit Manchester United haben wir uns darauf geeinigt, unseren Vertrag vorzeitig zu beenden."
Christiano Ronaldo kritisierte Trainer und Verein
"Ich liebe Manchester United und ich liebe die Fans, das wird sich nie ändern. Es scheint jedoch der richtige Zeitpunkt für mich zu sein, eine neue Herausforderung zu suchen", zitiert ihn der britische Sender Sky News. "Ich wünsche dem Team für den Rest der Saison und für die Zukunft viel Erfolg."
Das Verhältnis zwischen dem 37-Jährigen und dem englischen Rekordmeister galt schon länger als zerrüttet. Ronaldo, der derzeit bei der WM in Katar im Einsatz ist, hatte in einem Interview mit dem britischen Starmoderator Piers Morgan den Clubverantwortlichen von Man United und Trainer Erik ten Hag "Verrat" vorgeworfen und die Inhaberfamilie Glazer kritisiert. Die Glazers interessierten sich nicht für den Club, schimpfte der Portugiese in dem Interview, das beim Sender TalkTV an zwei Abenden ausgestrahlt wurde. Vor Trainer Ten Hag habe er keinen Respekt, weil dieser ihn auch nicht respektiere.
Nachdem erste Auszüge aus dem Interview veröffentlicht worden waren, hatte Man United mitgeteilt, man wolle erst alle Fakten analysieren, bevor man darauf reagiere. Manchester United hatte am Freitag Konsequenzen angekündigt. "Manchester United hat heute Morgen angemessene Schritte als Reaktion auf Cristiano Ronaldos kürzliches Medieninterview eingeleitet", hieß es am Freitag in einer ungewöhnlich knappen Mitteilung auf der Clubwebsite des Fußball-Traditionsclubs.
"Das Thema ist abgeschlossen"
Im WM-Quartier hatte er am Montag versucht, den Wirbel von seiner Nationalmannschaft fernzuhalten. "Ich muss mir keine Gedanken darüber machen, was andere denken. Ich spreche, wenn ich es möchte", hatte er bei seinem überraschenden öffentlichen Auftritt vor dem WM-Auftakt gegen Ghana in Katar gesagt. Alles, was sich um ihn drehe, sei "immer eine Debatte", klagte Ronaldo. Er forderte, der Mannschaft nun endlich Ruhe für die WM-Vorbereitung zu gewähren: "Ständig nach Cristiano zu fragen, ist langweilig. Das Thema ist abgeschlossen."
Im vergangenen Sommer soll Ronaldo bereits versucht haben, Man United zu verlassen, wohl auch, um in der Champions League zu spielen. Allerdings gab es keine Abnehmer. In der laufenden Saison, der ersten unter Ten Hag, verlor Ronaldo seinen Platz als Stammspieler. Daraufhin hatte er sogar einmal seine Einwechslung verweigert. Ten Hag suspendierte ihn daraufhin vorübergehend.Diese Stars verpassen WM 19.15
Vielen Man-United-Fans, die den glanzvollen und erfolgreichen Zeiten unter Trainerlegende Sir Alex Ferguson nachtrauern, dürfte Ronaldo mit seiner Kritik an den Club-Verantwortlichen und den Glazers dennoch aus der Seele gesprochen haben. Er sehe "keine Entwicklung", hatte der Europameister von 2016 gesagt. Das wisse Ferguson, das wisse jeder.
Ronaldo bereits von 2003 bis 2009 bei Manchester United
Während seiner ersten Zeit in Manchester von 2003 bis 2009 gewann Ronaldo unter seinem Mentor Ferguson drei Meisterschaften, die Champions League, den FA Cup, den Ligapokal und die Club-Weltmeisterschaft. Anschließend sammelte er mit Real Madrid und Juventus Turin weitere Trophäen, bevor er im Sommer 2021 überraschend ins Old Trafford zurückkehrte. Daran soll auch Ferguson beteiligt gewesen sein.
Das Comeback hatte vielversprechend begonnen. Der Rückkehrer traf bei seinem ersten Einsatz gegen Newcastle United (4:1) gleich doppelt. Mit 18 Toren in 30 Spielen war er in der vorigen Spielzeit der drittbeste Torschütze der Premier League – hinter Liverpools Mohamed Salah und Tottenhams Heung-Min Son (beide 23 Treffer in 35 Spielen).
In dieser Saison hingegen steht nur ein Liga-Tor auf seinem Konto. Rund anderthalb Jahre nach seinem gefeierten Comeback ist nun endgültig klar: Ronaldo und Man United – das war einmal.