DFB-Pokal: "Ich finde, dass das nicht respektvoll gegenüber dem Gegner ist": Der letzte Elfmeter nervt Düsseldorfs Trainer
Fortuna Düsseldorf steht nach einem siegreichen Elfmeterschießen im Pokal-Halbfinale. Trainer Daniel Thioune kritisierte nach dem Spiel den Schützen den entscheidenden Strafstoßes.
Am Ende eines nervenaufreibenden Fußballabends war der Trainer von Fortuna Düsseldorf glücklich. Daniel Thioune hatte zuvor erlebt, wie seine Mannschaft nach einem 4:3-Sieg im Elfmeterschießen beim FC St. Pauli das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht hatte – ein riesiger Erfolg für den Zweitligisten. Nur eines gefiel dem Coach nicht: Fortuna-Angreifer Cristos Tziolis hatte den entscheidenden Elfmeter per Lupfer verwandelt – ein sogenannter Panenka. Der Tscheche Antonin Panenka hatte im EM-Finale 1976 den Ball auf diese Weise im Tor untergebracht und seither immer wieder Nachahmer gefunden.
"Völlig unangemessen, ich bin kein Freund davon und finde auch nicht, dass das respektvoll dem Gegner gegenüber ist", sagte Thioune im ZDF. Er freue sich "unfassbar" über den Sieg, sagte Thioune. "Aber über die Art und Weise" des letzten Elfmeters nicht. Hätte Tzolis nicht getroffen, hätte dieser wahrscheinlich "relativ lange Ohren" von ihm bekommen, fügte der Trainer an. "Jetzt muss ich es nehmen. Verbietet sich dann vielleicht, mit ihm zu schimpfen." Durch den Sieg erreichte die Fortuna zum ersten Mal seit 28 Jahren das Pokal-Halbfinale.
St-Pauli-Keeper erlebt rabenschwarzen Abend gegen Fortuna Düsseldorf
Bei den Verlierern stand hingegen Keeper Sascha Burchert im Fokus. Der hatte im Spiel erst einen Strafstoß verursacht und das zweite Tor der Düsseldorfer durch einen schweren Patzer nach einem Distanzschuss ermöglicht. Dennoch machte Trainer Fabian Hürzeler dem Torwart keine Vorwürfe. "Fehler passieren. Und auch Sascha speziell mache ich keinen Vorwurf, weil er alles versucht hat. Ich glaube nicht, dass er den Ball prallen lassen will, sagte der 30-Jährige.STERN PAID Classic Interview Franz Beckenbauer
Burchert selbst bezeichnete den Abend als gefühlsmäßige "Achterbahn". Im Elfmeterschießen parierte der 34-Jährige aus der Jugend von Hertha BSC noch einen Schuss."Er ist so wichtig für mich, er bekommt mein vollstes Vertrauen", versicherte Hürzeler und bekräftigte: "Er kriegt meine totale Unterstützung, weil er nicht nur als Spieler enorm wichtig ist für mich, sondern auch als Mensch. Wir werden noch weiterhin von seiner Erfahrung profitieren."